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Wiesen-Klee – Wikipedia

Wiesen-Klee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wiesenklee

Wiesenklee (Trifolium pratense)

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Fabales
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Klee (Trifolium)
Art: Wiesenklee
Wissenschaftlicher Name
Trifolium pratense
L.

Der Wiesen-Klee (Trifolium pratense L.), auch Rot-Klee genannt[1], ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae). Er blüht von April/Mai bis Oktober.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Merkmale

Die Art hat am Grund rundliche, oben längliche, beiderseits feinhaarige Blättchen mit einem helleren Fleck in der Mitte und eiförmigen Nebenblättchen. Man unterscheidet zwei Varianten:

Der Gewöhnliche Wiesenklee (Trifolium pratense subsp. pratense) auch Bullenklee genannt, mit weniger umfangreicher Wurzel als der folgende, wird in England für Weide benutzt, bei uns aber nicht kultiviert, zählt jedoch, wild auf Wiesen wachsend, zu den besten Futterkräutern.

Der Saatklee (Trifolium pratense subsp. sativum) auch spanischer, großer, welscher Klee genannt, die wichtigste Kleeart, gedeiht am besten auf kräftigem, kalkreichem, wohlbereitetem und von Unkraut gereinigtem Land, passt für alle Fruchtfolgen und versagt nur in allzu leichtem, allzu strengem oder zu flachem Land und in feuchter oder dumpfer Lage. Klee ist in der Lage, Stickstoff aus der Atmosphäre zu binden und dem Boden zuzuführen.

[Bearbeiten] Bestäubung und Samenproduktion

Im Gegensatz zum Weißklee wird der Wiesenklee fast ausschließlich von langrüsseligen Hummelarten bestäubt. Bereits Charles Darwin berichtete, dass 100 von Hummeln fremdbestäubte Blütenköpfchen bis zu 2700 Samen produzierten, während bei ausbleibender Hummelbestäubung kaum Früchte zu finden waren. Als Wiesenklee und Luzerne im 19. Jahrhundert nach Australien und Neuseeland eingeführt wurden, mussten daher Hummeln nachträglich ebenfalls importiert werden, um die Samenproduktion sicherzustellen. In mitteleuropäischen Wiesenkleekulturen wird die Bestäubungsleistung der Hummeln heute mit 70-100 % angegeben.[2]

[Bearbeiten] Inhaltsstoffe

Rotklee ist besonders reich an den Verbindungen Genistein und Daidzein. Beides sind Isoflavonoide und den weiblichen Östrogenen sehr ähnlich. Daher wird er in der Frauenheilkunde oft auch in den Wechseljahren empfohlen. (Volksmedizin)

[Bearbeiten] Verwendung

Rotklee
Rotklee

Die Pflanze wird als Futterpflanze und zur Gründüngung eingesetzt.

In der Wechselwirtschaft bringt man ihn gewöhnlich in die Halmfrucht, welche Hackfrüchten nachfolgt; in der Dreifelderwirtschaft besetzt er immer das Brachland. Sandartigen Boden mergelt man für den Kleebau, kalkloses Tonland wird gekalkt. Sehr günstig wirkt Gipsmehl, welches man am besten bei warmer Witterung auf die betauten Blätter streut.

Man kann den Klee in den Roggen oder in die Sommerfrucht einsäen und wählt letztere häufiger, weil der Klee durch starkes Lagern leidet, Seine Haupterträge bringt der Klee im ersten Nutzjahr, man schneidet ihn zweimal und bricht ihn dann um. In günstigen Jahrgängen gibt er auch vorher, nach Abbringung der Schutzfrucht, eine Weide.

Man schneidet den Klee zu Grünfutter kurz vor der Blüte, zu Kleeheu in voller Blüte. Guter Kleesame (vom zweiten Schnitt und am wenigsten massig gewachsenen Stellen gesammelt) ist bräunlichgelb; man sät auf ein Hektar 15-23 kg, erntet 80-120, auf hochkräftigen Kalkäckern über 200 Zentner Heu und vier bis fünf, selbst acht Zentner Samen, von welchem ein Neuscheffel 37,75 kg wiegt. Der Same bleibt zwei Jahre keimfähig. Das Kleefutter ist grün und trocken wohlschmeckend, nährend und gedeihlich; im jungen Zustand darf man es wegen des Aufblähens nicht unvermengt füttern.

Das Rotkleeheu steht hinsichtlich der Nährkraft etwas höher als gutes Wiesenheu und mit Weißkleeheu ziemlich gleich.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Wiesen-Klee (Trifolium pratense) – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. Jörg Mildenberger: Anton Trutmanns 'Arzneibuch', Teil II: Wörterbuch, Würzburg 1997 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 56), V, S. 2308
  2. Helmut & Margrit Hintermeier: Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft. 2. Auflage. Obst- und Gartenbauverlag, München 1997, ISBN 3-87596-098-x.


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