Weltenergieverbrauch
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Weltenergieverbrauch bezeichnet man die Summe des weltweiten Primärenergieverbrauchs. Dieser umfasst Bereiche wie Haushalte und Industrie. Mit jedem fortschreitenden Jahr wächst dieser Verbrauch kontinuierlich an - nach den jüngsten Berichten stärker als jemals zuvor. 2004 stieg der Weltenergiekonsum um 4,3% auf 14,6 Milliarden Tonnen SKE (Steinkohleeinheiten). Das entspricht ca. einer Energiemenge von 118.858.600.000.000 kWh (circa 119.000 TWh oder 432 Exajoule; die durchschnittliche Verbrauchsleistung betrug also ca. 13,7 Terawatt). Dies ist seit 1984 das höchste gemessene Jahreswachstum. Den größten Verbrauchsanstieg hatte die Kohle zu verzeichnen (6,3%), gefolgt von Erdöl (3,4%) und Erdgas (3,3%). Andere Energieträger hatten ebenfalls Anstiege zu verbuchen, allerdings in einer wesentlich kleineren Dimension.
Den größten Anteil (etwa 40%) an der weltweiten Primärenergie hat das Erdöl, gefolgt von Kohle und Erdgas.
An der Spitze der Energieverbraucher stehen die Industrienationen, wie die USA, Frankreich, Kanada und Deutschland. Allerdings holen Länder, die sich zur Zeit im Zustand der Industrialisierung befinden, immer weiter auf, vor allem China und Indien.
[Bearbeiten] Zukunft, Probleme und Lösungen
Der Weltenergieverbrauch müsste in Zukunft voraussichtlich noch drastischer ansteigen, und mit ihm der Verbrauch fossiler Brennstoffe. Der Grund dafür ist einerseits die weitere Technisierung der Industrieländer, andererseits die Entwicklung von Ländern wie China und der Dritten Welt. Dies hat einen weiter steigenden Ausstoß von Kohlendioxid zur Folge, welcher größtenteils für die globale Erwärmung verantwortlich gemacht wird. Alternativen und Lösungsansätze bestehen
- in der Nutzung von regenerativen Energieträgern, um den Kohlendioxidausstoß auf ein Minimum zurückzuführen,
- in der Verbesserung des Wirkungsgrades von Maschinen, Wärmedämmung von Bauwerken u.ä., um Energie effektiver einzusetzen,
- in dem Verzicht auf bestimmte energieverbrauchende Technologien wie Individualverkehr mit Kraftfahrzeugen, Militärtechnik, bemannte Raumfahrt oder Luftfahrt als Massentransportmittel. Dies ist derzeit politisch nicht durchsetzbar, könnte aber Folge drastisch steigender Energiepreise sein.
- in dem in Deutschland umstrittenen, verstärkten Einsatz von Kernenergie. Dies ist jedoch nur bei Nutzung von Brutreaktoren auf lange Dauer möglich.
- in der Entwicklung und dem Bau von Kernfusionsreaktoren, deren Brennstoff praktisch unbegrenzt vorhanden ist. Jedoch lassen die gegenwärtigen Forschungsinvestitionen keine zeitliche Perspektive für einen betriebsfähigen Reaktor erkennen.
Nicht nur sind alle fossilen Rohstoffe nur in begrenzter Menge vorhanden. Ein weiteres Problem ist Peak-Oil, das Ölfördermaximum, das schon bald zu massiven Preissteigerungen sowie Versorgungsengpässen führen kann. Deshalb wird insbesondere eine Abkehr vom Erdöl als Hauptenergieträger zugunsten von Alternativen wie Erdgas, Biogas oder Methanhydrat erfolgen müssen. Die häufig genannte Alternative Wasserstoff ist nur ein sekundärer Energieträger und bietet somit keinen Ausweg aus einer etwaigen Energiekrise, denn es muss selbst erst durch das energetisch aufwändige Verfahren der Elektrolyse hergestellt werden.