Tschurjumow-Gerasimenko
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67P/Tschurjumow-Gerasimenko | |
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Eigenschaften des Orbits (Simulation) | |
Orbittyp | kurzperiodisch |
Numerische Exzentrizität | 0,632 |
Perihel | 1,289 AE |
Aphel | 5,717 AE |
Große Halbachse | 3,503 AE |
Siderische Umlaufzeit | 6 a 203 d |
Neigung der Bahnebene | 7,127° |
Periheldurchgang | 18. August 2002 |
Bahngeschwindigkeit im Perihel | 33,51 km/s |
Physikalische Eigenschaften des Kerns | |
Durchmesser | 5×3 km |
Geschichte | |
Entdecker | K. I. Tschurjumow,
S. Gerasimenko |
Datum der Entdeckung | 11. September 1969 |
Ältere Bezeichnung | 1969 IV |
Tschurjumow-Gerasimenko (offizieller Name: 67P/Tschurjumow-Gerasimenko) ist ein kurzperiodischer Komet. Er ist das Ziel, das die am 2. März 2004 von der ESA gestartete Sonde Rosetta im Jahr 2014 erreichen soll.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entdeckung
Der Komet wurde 1969 am Institut für Astrophysik von Alma-Ata von Klim Ivanovich Tschurjumow entdeckt, als er eine Fotoplatte des Kometen Comas Solà untersuchte, die von Swetlana Gerasimenko am 11. September 1969 belichtet wurde. Er fand am Rand der Platte ein kometenähnliches Objekt und nahm an, dass es sich um Comas Solà handelte. Nach seiner Rückkehr nach Kiew wurden alle Fotoplatten genau untersucht. Am 22. Oktober entdeckte man, daß das Objekt nicht der fragliche Komet sein konnte, da seine Position um mehr als 1,8° von der erwarteten abwich. Eine genauere Untersuchung deckte ein schwaches Abbild von Comas Solà an der richtigen Stelle auf, was bewies, dass das von Tschurjumow erkannte Objekt ein neu entdeckter Komet war.
[Bearbeiten] Umlaufbahn
Die Umlaufbahn von Tschurjumow-Gerasimenko hat eine interessante Geschichte. Sobald sich ein Komet einem der Planeten, insbesondere Jupiter oder Saturn nähert, wird seine Umlaufbahn durch die Gravitationskraft des Planeten gestört. Für diesen Komet konnte man berechnen, dass es vor 1840 völlig unmöglich war ihn zu beobachten: Selbst im Perihel betrug seine Entfernung ungefähr 4 AE. In dieser Entfernung ist die Einstrahlung der Sonne zu gering, als dass sich um den kleinen Kometenkern eine Koma oder ein Schweif ausbilden könnte. Danach veränderte Jupiter durch seine Schwerkraft die Umlaufbahn des Kometen, so dass seine Entfernung im Perihel zunächst etwa 3 AE betrug. Später, im Jahr 1959, brachte ihn eine erneute Annäherung an Jupiter auf seine aktuelle Umlaufbahn. Seine Periheldistanz beträgt heute rund 1,3 AE. Der Komet ist ein Mitglied der Jupiter-Familie.
[Bearbeiten] Beobachtung mit Hubble
In Vorbereitung für die Rosetta-Mission wurde der Komet am 12. März 2003 mit dem Hubble Space Telescope beobachtet. Aus den Bildern konnte ein dreidimensionales Modell des Kometenkerns berechnet werden. Die Größe des Kerns wurde zu etwa 5 × 3 km, seine Rotationsperiode auf rund 12 Stunden bestimmt.