Trabrennbahn Karlshorst
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Trabrennbahn Karlshorst befindet sich im Ortsteil Karlshorst im Bezirk Lichtenberg von Berlin an der Treskowallee in der Nähe des S-Bahnhofes Karlshorst. Die Rennbahn Karlshorst ist nach dem Vorwerk Karlshorst die älteste Ansiedlung in der Umgebung des heutigen Karlshorst.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Rennbahn Karlshorst entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf einem etwa 1,2 km² großen Gelände der Familie Treskow. Ein Verein für Hindernisrennen aus Charlottenburg suchte zu dieser Zeit ein neues Gelände, wobei sich der Standort Karlshorst gegen Zehlendorf, Kaulsdorf und Tempelhof durchsetzte. Vielleicht auch deshalb, weil auf dem nahen Vorwerk Carlshorst schon seit 1862 Armee-Jagd-Rennen durchgeführt wurden. Zwar gab es kritische Stimmen, welche die Rennbahn lieber verkehrsgünstig in Zehlendorf zwischen Berlin und Potsdam gesehen hätten als in Karlshorst – zu dieser Zeit hatte die Siedlung noch nicht einmal eine Eisenbahnanbindung –, doch in den Jahren 1893 und 1894 wurde die Rennbahn schließlich als Galopprennbahn für Hindernis- oder Jagdrennen angelegt. Das Ensemble entstand dabei nach Plänen der Architekten Johannes Lange (Hochbauten), R. Jürgens (Landschaftsanlagen) und Martin Haller (sporttechnische Gestaltung).
1945 wurde sie auf Anordnung des sowjetischen Stadtkommandanten Generaloberst Bersarin zur Trabrennbahn aufgebaut und war während der deutschen Teilung die einzige Trabrennbahn in der DDR. Nach der Wiedervereinigung wurde die Bahn mehrere Jahre vom Trabrennverein Mariendorf betrieben, der bereits die Trabrennbahn Mariendorf verwaltete. Dadurch gab es vier Renntage pro Woche, zwei auf jeder Bahn. Im Zuge des wirtschaftlichen Niedergangs des Pferderennsports nach der Jahrtausendwende zog sich der TVM zurück.
Besitzer und Betreiber der Trabrennbahn ist seit 2004 der Pferdesportpark Berlin-Karlshorst e.V. Im Zuge der Übernahme wurde ein Teil des Geländes durch die Treuhandanstalt verkauft. Etliche Stallgebäude, das Casino und die Reithalle wurden abgerissen, um das Gelände mit Einfamilienhäusern zu bebauen. Das verbliebene immer noch sehr große Areal wird engagiert vom Verein betreut. Die Erfolge der Arbeit zeigen sich in der wieder gestiegenen Besucherzahl, in steigenden Wettumsätzen und dem Auftreten der Sponsoren. Das Konzept war von Anfang an „volksnah“ und auf die Masse der Besucher ausgerichtet. So kann man zum Beispiel für wenig Geld Anteile an Rennpferden erwerben und so zu einem Bruchteil der Kosten Mitbesitzer werden. Es existiert eine Fahrschule für Traber, in der jedermann Unterricht nehmen kann.
Neben den regelmäßigen wöchentlichen Renntagen gab es im Herbst 2007 eine Großveranstaltung mit über 30 römischen Kampfwagen, Legionären und Ben Hur. Das wichtigste Rennen im Jahr ist das Bersarin-Erinnerungsrennen.
[Bearbeiten] Literatur
- Gerd von Ende: Berliner Pferderennsport. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-088-5
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Tagesaktuelle Infos, Vorschauen und Ergebnisse auf www.pferdesportpark-berlin-karlshorst.de
- Zur Geschichte der Trabrennbahn auf www.treskowallee.de
- „Sieg oder Platz“ – Dokumentarfilm über die Trabrennbahn aus dem Jahr 2000
Koordinaten: 52° 28' 35" N, 13° 31' 29" O