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Sokotra – Wikipedia

Sokotra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lage
Lage

Sokotra (auch Socotra oder Sukutra; arabisch سقطرى‎ Suqutrā, DMG Suquṭrā) ist eine Insel und der Name einer Inselgruppe im nordwestlichen Indischen Ozean.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Der zur Republik Jemen gehörende Archipel liegt am Ostausgang des Golfs von Aden zwischen 100 und 350 km vom Horn von Afrika entfernt und etwa 350 km südlich der Arabischen Halbinsel. Tektonisch gesehen befindet er sich zwischen der Arabischen und der Afrikanischen Platte.

[Bearbeiten] Inselgruppe

Karte der Inselgruppe
Karte der Inselgruppe

Zur Inselgruppe gehören die Hauptinsel Sokotra, die 3.579 km² groß ist und etwa 80.000 Einwohner hat (für andere Angaben siehe hier), und die sich nur etwas weiter westlich anschließenden kleinen Inseln Abd al-Kuri (162 km², ca. 300 Einwohner), Samha (45 km², 100 Einwohner; auch Samhah genannt) und Darsa (10 km², unbewohnt; Darsah), sowie zahlreiche unbewohnte Eilande und Felsklippen. Die Westspitze der Insel Adb al-Kuri liegt etwa 100 km östlich vom Kap Guardafui (die Nordostspitze des Horns von Afrika) entfernt. Der Hauptort ist Al Hadibu (auch Tamrida oder Hudaybu genannt), der auf der Hauptinsel liegt.

[Bearbeiten] Hauptinsel Sokotra

Landsataufnahme der Hauptinsel
Landsataufnahme der Hauptinsel

In den schmalen Küstenbereichen der Insel Sokotra, auf der Hirten, Fischer und Ackerbauer wohnen, wird der Anbau von Weihrauch und Aloe sowie Viehzucht (Rinder und Ziegen) betrieben. Die höchste Erhebung auf Sokotra, das hauptsächlich aus einem unfruchtbaren Hochplateau besteht, misst 1.519 m. Die Insel, die von großen Korallenriffen umgeben ist, weist aber in den tieferen Regionen und an den Berghängen eine oft recht dichtbewachsene, ursprüngliche Flora und Fauna auf; daher wurde sie zum Biosphärenreservat erklärt. Weite Teile der Küste sind von Dünen umsäumt, die zu den größten Küstendünen der Erde gehören. Sokotra ist die Heimat der Drachenbaumart Dracaena cinnabari, eines Reliktes der Kreidezeit, dessen Baumharz zur Herstellung von Naturheilmitteln und Weihrauch genutzt wird.

[Bearbeiten] Geologie

Die gesamte Inselgruppe sitzt auf einem Schelfsockel, der in Verlängerung der nordsomalischen Gebirge auf der Somali-Halbinsel nach Ost-Nordost zieht und maximal 914 m, überwiegend aber weniger als 200 m Meerestiefe aufweist. Von der Arabischen Halbinsel ist der Archipel durch den bis zu 5.029 m tiefen Golf von Aden getrennt.

[Bearbeiten] Sprache

Auf der Inselgruppe Sokotra hat sich mit dem Soqotri bis heute eine semitische Sprache erhalten, die zur kleinen Gruppe der neusüdarabischen Sprachen gehört und noch kaum erforscht ist.

[Bearbeiten] Geschichte

Bereits frühe Siedler nannten die Insel Eipheba Sakhotora, was etwa „Die Insel des Glücks“ bedeutet.

Die Geschichte der Inselgruppe entspricht etwa der Historie der Reiche in Südarabien. Noch im 10. Jhd. war die Bevölkerung mehrheitlich christlich. Nachdem der Archipel 1505 von den Portugiesen erobert und 1834 von Großbritannien besetzt wurde, weil diese Kolonialmächte den Golf von Aden als Zugang zum sich daran anschließenden Roten Meer kontrollieren wollten, wurde es 1866 zum britischen Protektorat. Mit der Eröffnung des Sueskanals 1867 wurde dieser strategisch wichtige Punkt noch viel bedeutender, auch während des Kalten Krieges. So führten Kriegsschiffe der Sowjetunion im Mai 1980 hier ein amphibisches Landemanöver durch.

Nach der Unabhängigkeit des Südjemens von Großbritannien 1967 gehörte die Insel zur Volksrepublik Jemen, die sich 1990 mit der Republik Nordjemen zum Jemen vereinigte.

[Bearbeiten] Literatur

  • Biedermann, Zoltán: Soqotra: Geschichte einer christlichen Insel im Indischen Ozean vom Altertum bis zur frühen Neuzeit, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-447-05421-8
  • Wranik, Wolfgang: Sokotra: Mensch und Natur, Wiesbaden 1999, ISBN 978-3-895000-99-7

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Socotra – Bilder, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 12° 29′ 13" n. Br., 53° 51′ 35" ö. L.


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