Sinn und Form
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Sinn und Form ist eine in Berlin zweimonatlich erscheinende Zeitschrift für Literatur.
[Bearbeiten] Gründung und Namensgebung
Die Zeitschrift wurde 1949 in der DDR von Johannes R. Becher und Paul Wiegler gegründet. Die Zeitschrift wurde von der Deutschen Akademie der Künste herausgegeben. Erster Chefredakteur war Peter Huchel (1949–1962). Ihm folgten Bodo Uhse (1963), Wilhelm Girnus (1964–1981), Paul Wiens (1982) und Max Walter Schulz (1983–1990). Seit 1991 ist Sebastian Kleinschmidt Chefredakteur.
Die relative Liberalität des Blattes zu DDR-Zeiten zielte primär auf die Wirkung nach außen ab. Dieter Noll, der 1981 das Angebot ablehnte, Chefredakteur zu werden, schätzte diese Strategie so ein:
„Man muß dieses Blatt schon sehen als ein repräsentatives Blatt der Akademie, wo eben ganz bewußt hier und dort mal ein Auge zugedrückt wird, wenn man etwas in die Zeitschrift hineingeschrieben hat, was politisch nicht richtig war. Das wirkte im Ausland angenehm liberal und war Ausdruck einer nichtrepressiven Kulturpolitik. Wir legen ja Wert darauf, daß wir diesen Eindruck machen.[1]“
Die Zeitschrift sollte ursprünglich „Maß und Wert“ heißen, nach der von Thomas Mann gegründeten, aber nicht lange bestehenden Exilzeitschrift. Mann hat den Titel jedoch nicht freigegeben.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Meinungsäußerung des IM „Georg“ zur Fragestellung, inwieweit sich die Quelle in der Lage fühlt, die Funktion des Chefredakteurs der Zeitschrift „Sinn und Form“ auszuüben. BStU, ZA, AGMS 5323/85, Bd. I/1, Bl. 70 f. (Zitiert nach: Joachim Walther: Sicherungsbereich Literatur. Berlin 1996, S. 817)