Reißlänge
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Die Reißlänge, auch spezifische Reißfestigkeit, ist eine charakteristische Materialeigenschaft. Es handelt sich dabei um diejenige Länge, bei der ein sogenannter „freihängender Querschnitt“ (zum Beispiel ein Draht) eines Stoffes durch sein Eigengewicht an der Befestigung abreißt. Die Reißlänge
ist definiert durch das Verhältnis von Zugfestigkeit Rm zum Produkt aus Dichte ρ und Erdbeschleunigung g. Die Länge wird meist in Kilometer angegeben. In der Textilindustrie hat sich dafür die Abkürzung Reißkilometer (Rkm) eingebürgert. Die Reißlänge ist unabhängig von der Querschnittsfläche, da nicht nur die Festigkeit linear mit der Querschnittsfläche wächst, sondern auch die Masse.
Der Begriff wurde erstmals von Galileo Galilei geprägt.
[Bearbeiten] Beispiele
Material | Faser | Kompakt |
---|---|---|
Aluminium | 29 km | 14 km |
Baustahl | 51 km | 6 km |
Beton | 0,16 km | |
Dyneema | 300 km | |
Glas | 160 km | 2,2 km |
Holz | 30 km | 2 km |
Horn | 31 km | |
Titan | 15 km | |
Seide | 50 km |
Alle Angaben sind relativ zur Qualität der Materialien, der Faserausrichtung, der Struktur und der Temperatur während der Messungen.