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Orbiter (Raumfahrt) – Wikipedia

Orbiter (Raumfahrt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) in einem Marsorbit.
Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) in einem Marsorbit.

Ein Orbiter ist eine Raumsonde, die einen anderen Himmelskörper, wie zum Beispiel einen Planeten, einen Mond oder auch die Sonne umkreist. Der Begriff kommt aus dem Englischen und ist von Orbit (für Umlaufbahn) abgeleitet. Künstliche Satelliten in einer Umlaufbahn um die Erde werden nicht als Orbiter bezeichnet; darunter fallen auch die Raumsonden zur Sonnenforschung, die sich um einen der Lagrange-Punkte von Sonne und Erde bewegen. Beim US-amerikanischen Space Shuttle werden jedoch die einzelnen Raumfähren oft Orbiter genannt.

Eine Raumsonde als künstlicher Satellit dient der Erfüllung spezieller Funktionen – beispielsweise als Funkrelais für eine Landesonde – und ermöglicht einen großräumigen Überblick über den Zielkörper, etwa die detaillierte Messung des Schwerefeldes und eine eingehende Kartierung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Erfolgte Missionen

Bislang wurden Orbiter für die Sonne, den Mond (Mondsatelliten) und die Planeten Mars, Venus, Jupiter, und Saturn sowie am Asteroiden Eros eingesetzt (Stand 19. Januar 2008):

Lunik 1, die erste Raumsonde der UdSSR und der Welt, verfehlte den Aufschlag auf dem Mond und schwenkte ungewollt in einen Sonnenorbit ein.
Lunik 1, die erste Raumsonde der UdSSR und der Welt, verfehlte den Aufschlag auf dem Mond und schwenkte ungewollt in einen Sonnenorbit ein.
Pioneer 6 erkundete als erster spezieller Orbiter zusammen mit den baugleichen nachfolgenden Nummern 7, 8 und 9 die Sonne.
Pioneer 6 erkundete als erster spezieller Orbiter zusammen mit den baugleichen nachfolgenden Nummern 7, 8 und 9 die Sonne.

Darüber hinaus haben im Rahmen des US-amerikanischen Apollo-Programms acht bemannte Apollo-Raumschiffe den Mond vollständig umrundet: Apollo 8, 10, 11, 12, 14, 15, 16 und 17.

[Bearbeiten] Gestartete Missionen

Gestartet und noch auf dem Weg zu ihrem Ziel sind der erste Orbiter zum Merkur, der erste zu einem Kometen (Tschurjumow-Gerasimenko), und der erste Orbiter mit gleich zwei Zielen – zum Asteroiden Vesta, sowie anschließend als erster zu einem Zwergplaneten (Ceres):

  • Merkur
    • MESSENGER (USA) – Ankunft: 18. März 2011
  • Tschurjumow-Gerasimenko
    • Rosetta (Europa) – Ankunft: 2014
  • Vesta und
  • Ceres
    • Dawn (USA) – Ankunft: bei Vesta am 14. August 2011, bei Ceres am 1. Februar 2015

[Bearbeiten] Geplante Missionen

Für die nächsten Jahre sind weitere Orbiterstarts geplant:

  • Venus
  • Jupiter
    • Juno (USA) – Start: August 2011

Langfristig wird für die Jahre nach 2015 auch über Orbiter für den Jupitermond Europa, im Rahmen einer Mission TANDEM für die Saturnmonde Titan und Enceladus sowie über einen Neptun-Orbiter nachgedacht.

Aus Kostengründen gestrichen wurden der Mars Telecommunications Orbiter (USA) und der Jupiter Icy Moons Orbiter (USA).

[Bearbeiten] Andere Konzepte

Zwei andere Grundarten von Raumsonden sind die Lander und die Vorbeiflugsonden.

Das Konzept des Vorbeifluges, das den Fly-by an einem Himmelskörper verfolgt, ist technisch und energetisch günstiger, da zum Beispiel keine Bremstriebwerke nötig sind, um in einen Orbit einzuschwenken (vom Sonnenorbit abgesehen). Damit fällt aber auch die wissenschaftliche Ausbeute geringer aus.

Bei den Landern werden harte und weiche Landungen auf der festen Oberfläche eines Himmelskörpers unterschieden. Das technisch schwierigste Konzept ist die weiche Landung, vor allem bei einer Rückkehr der Raumsonde mit Bodenproben.

[Bearbeiten] Siehe auch


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