Moers Festival
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Moers Festival ist ein internationales Jazzfestival in Moers am Niederrhein (Nordrhein-Westfalen). Es findet alljährlich zu Pfingsten statt.
1972 von Burkhard Hennen als Initiator und künstlerischer Leiter aus der Taufe gehoben, etablierte sich das Internationale New Jazz Festival Moers schnell in der nationalen und internationalen Szene der freien Jazzmusik.
In den ersten Jahren war der Schlosshof des Moerser Schlosses Spielort für die Künstler bis in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre das Festival in den nahegelegenen Freizeitpark umzog, um der wachsenden Zahl an Konzertbesuchern Rechnung zu tragen. Nach einigen Jahren unter freiem Himmel findet das Festival nunmehr in einem großen Zirkuszelt statt.
Ab 1978 zeichnete der WDR das Festival auf, bis sich der Sender 2003 zurückzog, um 2006 wieder einzusteigen. Auch Radiosender der nahegelegenen Niederlande waren involviert.
1979 wurde das Festival um verschiedenste Musikprojekte mit nationalen und internationalen Musikern an den Vormittagen erweitert.
1985 etablierte sich die African Dance Night als äußerst populäre Nebenveranstaltung, attraktiv auch für Nicht-Jazzfans aus der Region. Bekannte Namen wie Mori Kante, Salif Keïta, Cheb Mami oder Youssou N’Dour sorgten für tanzbare Rhythmen. Diese Veranstaltung wurde zuletzt im Jahre 2005 in der Eissporthalle durchgeführt. Mit dem Wechsel des Veranstalters wird ab 2007 die eintägige Dance Night durch eine dreitägige Veranstaltung in einem nahegelegenen Motel abgelöst.
Nachdem im Jahr 2005, nach 34 Jahren, Burkhard Hennen die künstlerische Leitung des Festivals aufgab, übernahm Reiner Michalke die Aufgabe. Seit 2006 trägt es die Wortmarke mœrs festival. Veranstalter ist nun die Moers Kultur GmbH.
Im Laufe der Zeit erweiterte sich der Musikcharakter des Festivals vom reinen, freien Jazz über Weltmusik bis hin zu den Grenzgängern populärer Musik heute. Freie Musik bedeutet für das Festival nicht mehr nur Jazz, sondern beinhaltet das ganze Spektrum der Musik von traditioneller Musik fremder Völker, Jazz, Electronic, Hiphop, Soul, Funk hin zu experimenteller und improvisierter Musik.
Die Liste der hochkarätigen Musiker, die im Laufe der Jahre auf dem Festival aufgetreten sind, ist lang. Unter anderem Cecil Taylor, Lester Bowie, Anthony Braxton, Peter Brötzmann, John Carter, Archie Shepp, Sun Ra, Art Ensemble of Chicago, Shibusa Shirazu, Jamaaladeen Tacuma, Fennesz & Mike Patton um nur einige prägende Musiker zu nennen.
Zum 35-jährigen Jubiläum der Veranstaltung produzierte der WDR Rockpalast 2006 eine 90-minütige Dokumentation über das Festival.