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Michael Manley – Wikipedia

Michael Manley

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Michael Manley während eines US Besuchs 1977
Michael Manley während eines US Besuchs 1977

Michael Norman Manley (* 10. Dezember 1924; † 6. März 1997) war von 1972 bis 1980 und nochmal von 1989 bis 1992 Premierminister Jamaikas. Während seiner ersten Amtszeit vollzog Jamaika einen kurzzeitigen Wechsel zu einer prosowjetischen Außenpolitik.

Manley stammt aus einer der einflussreichsten Familie Jamaikas. Sein Vater Norman Washington Manley war Chief Minister, sein Cousin Hugh Shearer Premierminister und seine Frau Edna Manley eine bekannte Künstlerin und Aktivistin. Außerdem war er mit dem ehemaligen Premierminister Alexander Bustamante verwandt.

Manleys Partei, die People’s National Party (PNP) gewann die 1972 Parlamentswahlen deutlich und stellte als stärkste Fraktion auch den neuen Premierminister. Manley setzte sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen für die arme Bevölkerung ein, er erließ zahlreiche Sozialgesetze zu deren Finanzierung er mehrere Betriebe, vor allem im lukrativen Bergbaubereich verstaatlichen ließ. Weitere Unternehmen gelangten durch Käufe in öffentlichen Besitz. Während seiner Amtszeit blieben die demokratischen Strukturen erhalten und auch die frei Marktwirtschaft konnte, wenn auch mit Einschränkungen, weiterexistieren. Aus diesem Grund kann die neue Staatsordung nicht als sozialistisch bezeichnet werden, wurde im Ausland aber teilweise so wahrgenommen. Dazu trug auch die enge Freundschaft Manleys zu Fidel Castro und die engen diplomatischen Beziehungen zu Kuba bei. Trotz intensiver Verhandlungen brachen die Beziehungen zum Internationalen Währungsfonds ab und Jamaika verlor sicher geglaubte Kredite.

Durch das fehlende Geld aus internationalen Quellen und den stärker werdenden Drogenhandel über die Insel stieg die Kriminalitätsrate immer weiter an. 1976 wurde der Notstand verhangen, im selben Jahr wurde ein Putchversuch gegen die Regierung aufgedeckt bevor er zur Ausführung kommen konnte. Banden, die jeweils einer der beiden großen Parteien nahestanden, lieferten sich Straßenschlachten um die Vorherrschaft in einzelnen Stadtteilen, besonders in Kingston. Die steigende Gewalt und die immer noch weitverbreitete Armut ließen die PNP die 1980 Wahlen deutlich verlieren. Nichts desto trotz konnte Manley die 1989 Wahl noch einmal für sich entscheiden. Diese Amtszeit verlief ruhiger als die vorangegangenen, auf erneute soziale Reformen verzichtete er weitestgehend. Im März 1992 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück, Percival J. Patterson wurde sein Nachfolger.



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