Melle
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
|
||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Osnabrück | |
Höhe: | 76 m ü. NN | |
Fläche: | 254,00 km² | |
Einwohner: | 46.651 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 49324–49328 (alt: 4520) | |
Vorwahlen: | 05422 (Melle, Gesmold, Oldendorf); 05427 (Buer); 05428 (Neuenkirchen); 05429 (Wellingholzhausen); 05226 (Riemsloh, Bruchmühlen) | |
Kfz-Kennzeichen: | OS | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 59 024 | |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Schürenkamp 16 49324 Melle |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | André Berghegger (CDU) |
Melle ist eine Stadt im Landkreis Osnabrück; zwischen dem Wiehengebirge im Norden und dem Teutoburger Wald im Süden gelegen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Melle liegt in einem Tal zwischen dem Wiehengebirge im Norden und dem Teutoburger Wald im Süden etwa je 30 Kilometer von den beiden Großstädten Osnabrück (Niedersachsen) und Bielefeld (Ostwestfalen) entfernt an der A 30 (Amsterdam–Berlin). Der Flughafen Münster-Osnabrück ist etwa 60 Kilometer entfernt.
Die Hase entspringt im Meller Ortsteil Wellingholzhausen und die Hunte hat ihre Quelle im Ortsteil Buer. Bei einer von nur zwei Bifurkationen in Deutschland zweigt die Else von der Hase ab. Die Else fließt weiter durch die Stadtteile Gesmold, Melle-Mitte und Bruchmühlen über die Werre Richtung Weser. Die Hase verlässt die Stadt Melle Richtung Osnabrück, von wo sie weiter Richtung Ems fließt.
Auf dem Bergrücken des Wiehengebirges befindet sich der Hesterbring (234 m) im Stadtteil Oldendorf in Oberholsten, wo die höchste Erhebung der Stadt Melle ist. Der Diedrichsberg (220 m) mit der Diedrichsburg ist ein Aussichtspunkt im Ort Oldendorf. Im Gebiet der Stadt Melle liegt in Wellingholzhausen der 220 Meter hohe Beutling, dessen Fläche von 42,8 Hektar seit 1937 unter Naturschutz steht. Auf der Kuppe befindet sich ein 30 Meter hoher Aussichtsturm.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend:
Bad Essen, Preußisch Oldendorf, Rödinghausen, Bünde, Spenge, Werther (Westfalen), Borgholzhausen, Dissen, Hilter und Bissendorf.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in acht Stadtteile. Diese sind Melle-Mitte, Buer, Bruchmühlen, Gesmold, Neuenkirchen, Oldendorf, Riemsloh und Wellingholzhausen.
[Bearbeiten] Geschichte
Melle wurde erstmalig im Jahre 1169 urkundlich erwähnt[1]. 1443 verlieh der Osnabrücker Bischof Heinrich von Moers dem Ort die Rechte eines Wigbolds (Weichbild/Flecken/Halbstadt). Über die Vorstadt Osnabrück gehörte Melle zur Westfälischen Hanse. Nach der Annexion des Königreichs Hannover im Jahr 1866 fiel das Amt Grönenberg und damit auch die Stadt Melle an Preußen. 1885 wurden die ehemaligen hannoverschen Kreise aufgelöst. Aus dem Amt Grönenberg und der Stadt Melle wurde der preußische Kreis Melle gebildet. Die heutige Stadt Melle entstand aus dem alten Landkreis Melle. Am 1. Juli 1972 wurde der alte Landkreis mit 56 Gemeinden zur Stadt umgewandelt und gehört seitdem zum Landkreis Osnabrück.
Im Jahr 2006 richtete Melle den Tag der Niedersachsen aus.
[Bearbeiten] Religionen
- Christliche Bekenntnisse:
- Evangelisch-lutherisch: 22.579
- Evangelisch-reformiert: 244
- Römisch-katholisch: 15.036
- Altkatholisch: 3
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)
- Russisch Orthodoxe Christen
- Griechisch Orthodoxe Christen
- Neuapostolisch
- Mormonen: 9
- Muslime
- Juden
- keine: 10.061
- nicht bekannt: 91
Stand: 31. Dezember 2007
[Bearbeiten] Eingemeindungen
In der heutigen Form ist die Stadt Melle am 1. Juli 1972 aus dem Landkreis Melle durch Eingemeindung mehrerer selbstständiger Gemeinden und Samtgemeinden hervorgegangen.
Seitdem ist die Stadt mit 253,99 km² die flächenmäßig drittgrößte in Niedersachsen nach Neustadt am Rübenberge und Walsrode.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 - 44.893
- 1999 - 45.189
- 2000 - 45.390
- 2001 - 45.747
- 2002 - 46.078
- 2003 - 46.292
- 2004 - 46.417
- 2005 - 46.600
- 2006 - 46.830
- 2007 - 48.041
[Bearbeiten] Politik
Die CDU hat zusammen mit der FDP die Mehrheit im Stadtrat.
Bürgermeister ist André Berghegger (CDU).
[Bearbeiten] Stadtrat
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Melle pflegt Städtepartnerschaften mit Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt sowie mit Berlin-Reinickendorf. Französische Partnerstadt ist Melle in der Region Poitou-Charentes. Weitere Partnerstädte in Europa sind Jēkabpils (Jakobstadt) in Lettland, Resko in Polen und Sint-Denijs-Westrem, heute Stadtteil von Gent in Belgien. Die Partnerschaft mit Sint-Denijs-Westrem besteht schon seit über 25 Jahren und ist die am längsten andauernde Städtepartnerschaft Melles. Die Stadt unterhält weitere Partnerschaften mit New Melle (Bundesstaat Missouri) in den USA, Torschok in Zentralrussland sowie Niğde in der Türkei.
Melle-Wellingholzhausen pflegt eine Partnerschaft mit Röckwitz in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Meller Ortsteil Eicken-Bruche unterhält eine Partnerschaft zu den so genannten Eichendörfern Eke (Gemeinde Nazareth) in Belgien, Eecke (Arrondissement Duncerque) in Frankreich und Eiken Kanton Aargau) in der Schweiz. Diese Dörfer treffen sich alle zwei Jahre zum Vier-Dörfer-Treffen abwechselnd in den jeweiligen Partnergemeinden.
Melle-Bruchmühlen hat eine Partnerschaft mit Cires-lès-Mello im Département Oise in Frankreich.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Theater
Die Waldbühne Melle ist eine Freilichtbühne in einem alten Steinbruch im Meller Berg. In der Nacht vom 6. auf den 7. Mai 2007 wurde durch einen Brandanschlag ein großer Teil des Bühnenbildes fast vollständig zerstört.
Theateraufführungen gibt es außerdem als Veranstaltungen des Kulturrings Melle im Städtischen Festsaal und von Laienspielscharen in den Stadtteilen Gesmold, Sondermühlen und Wellingholzhausen.Sowie der Laienspielschar des Gesangvereins Westerhausen.
2007 gründete sich die Theaterbande Phoenix als ein Tourneetheater mit Spielstätten schwerpunktmäßig im Osnabrücker Land; Sitz der Theatergruppe ist Melle.
[Bearbeiten] Museen
Das Automuseum unweit des Bahnhofs Melle zeigt in den denkmalgeschützten Hallen einer alten Möbelfabrik den Besuchern 200 Fahrzeuge verschiedener Epochen als Leihgaben in ständigem Wechsel.
Das Grönegaumuseum im Grönenbergpark ist als klassisches Heimatmuseum konzipiert und umfasst vier Häuser eines ansehnlichen Ensembles von regionaltypischen Fachwerkhäusern.
[Bearbeiten] Bauwerke
Die katholische Kirche St. Matthäus in Melle-Mitte ist mit dem Martyrium des heiligen Matthäus ausgestattet. Das Gemälde, das der Domherr in Osnabrück und Minden sowie Propst an St. Johann in Osnabrück, Theodor Heinrich von Nehem, 1681 stiftete, malte in dessen Auftrag vermutlich der aus Italien stammende Andrea Alovisii, der fast zwanzig Jahre lang als Hofmaler in den Diensten des Fürstbischofs von Osnabrück, Franz Wilhelm von Wartenberg, stand.
- Schloss Gesmold in Gesmold
- St. Petrus Kirche in Gesmold
- Heimathaus Gesmold
- Gut Bruche
- Rathaus Melle-Mitte
- Kirche St. Petri (evangelisch-lutherisch) in Melle-Mitte
- Kirche St. Bartholomäus (katholisch) in Wellingholzhausen
- Kirche St. Martini (evangelisch-lutherisch) in Buer
- Kirche St. Anna (katholisch) in Schiplage-St. Annen
- Hoyeler Mühle
- Ölmühle und Schloss auf Gut Ostenwalde
- Schloss Königsbrück in Neuenkirchen
- Gut Sondermühlen
- Kirche St. Marien (katholisch) in Sondermühlen
- Ev. Marienkirche Oldendorf (sehenswerter Altar)
- Kalkofen am Westerhausener Berg (renov.1996)
[Bearbeiten] Parks
Parks in Melle sind der Umweltbildungsstandort Bifurkation in Gesmold, der Grönenbergpark, der Kurpark und der Friedenspark in Melle sowie der Bürgerpark in Wellingholzhausen und der Park der Generationen in Neuenkirchen.
[Bearbeiten] Wanderwege
Im Meller Stadtgebiet sind mehrere Kilometer örtliche und überörtliche Wanderwege wie der etwa 90 Kilometer lange Ahornweg vorhanden. Ebenfalls gut erschlossen ist das Randwandernetz. Größere Radfernwege sind der Hase-Ems-Radweg (265 Kilometer) und der Else-Werre-Radweg (54,5 Kilometer).
[Bearbeiten] Aussichtstürme
Im Gebiet der Stadt Melle befinden sich Aussichtstürme auf dem Beutling in Wellingholzhausen, auf der Ottoshöhe in Melle und auf der Friedenshöhe Buer sowie die Diedrichsburg im Wildpark Ostenwalde in Melle.
[Bearbeiten] Sternwarten
In der Umgebung von Melle befinden sich zwei Sternwarten, die regelmäßig öffentliche Führungen anbieten. Die EXPO-Sternwarte in Melle-Oberholsten betreibt das größte Newton-Teleskop, das für die öffentliche Beobachtung genutzt wird.
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
Naturdenkmäler sind das Hasequellgebiet bei Melle-Wellingholzhausen mit der Hasequelle, Almaquelle und den Rehquellen sowie die Bifurkation bei Melle-Gesmold mit dem Umweltbildungsstandort.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Die Gesmolder Kirmes im September ist das größte Volksfest im Grönegau.
- Das Schützenfest in Wellingholzhausen im Juni ist das größte Schützenfest im Grönegau und eines der größten im Landkreis Osnabrück. Es ist mit einem großen Ulkumzug, ähnlich den Rosenmontagszügen im Rheinland, verbunden. Das Fest lockt jedes Jahr mehrere tausend Besucher an.
- Die Wellingholzhausener Kirmes findet im Juli statt.
- Zu den weiteren regelmäßigen Veranstaltungen gehören der Bifurkationstag, der Buer Markt, der Geranienmarkt in Melle, das Bürgerparkfest in Wellingholzhausen, das Straßenfest in Bruchmühlen alljährlich am 3. Oktober (immer zusammen mit dem Stadtteil Bruchmühlen der nordrhein-westfälischen Stadt Rödinghausen) und die "Burstien" [2] als Versammlungen der Bürger, die im Stadtteil Gesmold aus der Tradition der Bauerschaften erhalten geblieben sind.
- Weihnachtsmärkte finden in Melle-Mitte und in den Stadtteilen Wellingholzhausen, Neuenkirchen und Buer statt.
- Jedes Jahr finden im Stadtgebiet drei große Gewerbeschauen statt: Die Aktiva in Wellingholzhausen (Gewerbegebiet und Ortskern), sowie Gewerbeschauen in den Gewerbegebieten Gerden und Bakum.
- Von April bis September finden die Scheunenfeten der ortsansässigen Landjugenden statt.
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
Eine Besonderheit der örtlichen Küche ist Gesmolder Pickert.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
- Flugverkehr
Auf dem Flugplatz Melle-Grönegau starten Segel- und Motorflugzeuge.
- Schienen- und Busverkehr
Der Bahnhof Melle liegt an der Bahnstrecke Löhne–Rheine. Er wird im Zweistundentakt vom RE 60 „Ems-Leine-Express“ Rheine–Osnabrück–Minden–Hannover–Braunschweig sowie im Stundentakt von der RB 61 „Wiehengebirgsbahn“ Bad Bentheim–Osnabrück–Herford–Bielefeld bedient. Weitere Haltepunkte der RB 61 im Stadtgebiet sind Bruchmühlen und Westerhausen.
In den Regionalzügen gilt der DB-Nahverkehrstarif. Außerdem können die Pauschalangebote des NRW-Tarifs genutzt werden. Anbieter im Schienenpersonennahverkehr sind die DB Regio Niedersachsen und seit Dezember 2007 die Westfalenbahn.
Das Stadtgebiet wird von einem sternförmigen Busnetz erschlossen. Eine Regionalbuslinie verbindet Melle im Stundentakt mit Bissendorf und Osnabrück. Bustreffpunkt ist der ZOB in der Nähe des Stadtzentrums, ca. 800m vom Bahnhof entfernt. Eine Buslinie bedient zeitweise den Bahnhof direkt, andernfalls eine Haltestelle in ca. 200m Entfernung. Die Stadt hat ein Nachtbusnetz mit sechs Linien. Im Busverkehr des Landkreises Osnabrück gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS).
- Straßen
Melle ist über die A 30, die das Stadtgebiet in west-östlicher Richtung durchquert, an das Fernstraßennetz angebunden. Von Westen kommend ist die erste Abfahrt Gesmold, es folgen die Abfahrten Melle West, Melle Ost und Riemsloh, ehe die BAB die Stadt verlässt.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In der Stadt Melle ist schwerpunktmäßig die Holzverarbeitung vertreten. Weitere Zweige gibt es in der Metall-, Nahrungs- und Kunststoffverarbeitung. Die Firma Tetra (Hersteller) wurde in Melle gegründet. In den vergangenen Jahren hat sich Melle auch immer mehr zum Logistikstandort entlang der Bundesautobahn A 30 entwickelt.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Forum Melle (Stadthalle)
- Haus des Gastes Wellingholzhausen
- Heimathaus Gesmold
- Kulturzentrum Buer
- Frei- und Hallenbäderbäder: Wellenfreibad Melle, Hallenbad Melle, Beheiztes Feibad Wellingholzhausen, Beheiztes Freibad Riemsloh, Freibad Oldendorf, Freibad Neuenkirchen
[Bearbeiten] Bildung
Im Stadtgebiet befinden sich elf Grundschulen, fünf Hauptschulen mit zwei Außenstellen, drei Realschulen mit einer Außenstelle, ein Gymnasium mit einer Außenstelle, eine Berufsbildende Schule, eine Freie Schule, eine Sonderschule sowie eine Schule für Erziehungshilfe.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Tom Bartels (*1965), Fußballmoderator aus Melle
- Albert Bitter (1848-1926), apostolischer Vikar von Schweden, Bischof und Erzbischof
- Axel Bulthaupt (*1966), Moderator aus Melle
- Karim Köster (*1973), Schauspieler (Verliebt in Berlin)
- Ilse Losa (1913-2006), Schriftstellerin
- Karl-Dieter Möller (*1945), Fernsehjournalist, justizpolitischer Korrespondent der ARD
- Willy Potthoff (1925-2006), Reformpädagoge aus Altenmelle
- Ulrich Schröder (* 1952), deutscher Bankmanager
- Dietmar Wischmeyer (*1957), Comedian aus Melle (Oberholsten)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Geschichte, Aktuelle Zahlen und Fakten der Stadt Melle
- ↑ Über die Geschichte der Gesmolder Burstien
Alfhausen | Ankum | Bad Essen | Bad Iburg | Bad Laer | Bad Rothenfelde | Badbergen | Belm | Berge | Bersenbrück | Bippen | Bissendorf | Bohmte | Bramsche | Dissen am Teutoburger Wald | Eggermühlen | Fürstenau | Gehrde | Georgsmarienhütte | Glandorf | Hagen am Teutoburger Wald | Hasbergen | Hilter am Teutoburger Wald | Kettenkamp | Melle | Menslage | Merzen | Neuenkirchen | Nortrup | Ostercappeln | Quakenbrück | Rieste | Voltlage | Wallenhorst
Melle-Mitte | Buer | Bruchmühlen | Gesmold | Neuenkirchen | Oldendorf | Riemsloh | Wellingholzhausen