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Martina Franca – Wikipedia

Martina Franca

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die Stadt Martina Franca. Für den Wein siehe Martina Franca DOC
Martina_Franca
Comune
Lage der Gemeinde in Italien
Staat: Italien
Region: Apulien
Provinz: Tarent (TA)
Geographische Koordinaten: 40° 42′ N, 17° 20′ OKoordinaten: 40° 42′ 0″ N, 17° 20′ 0″ O
Höhe: 431 m s.l.m.
Fläche: 295 km²
Einwohner: 49.013 (2006)
Bevölkerungsdichte: 159 Einw./km²
Postleitzahl: 74015
Vorwahl: 080
ISTAT-Nummer: 073013
Demonym: Martinesi
Schutzpatron: San Martino und Santa Comasia
Website: Martina_Franca

Martina Franca (oder auch nur: Martina) ist eine Gemeinde von 49.084 Einwohnern (Stand am 31. Januar 2005) in der italienischen Provinz Tarent.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografische Lage

Martina Franca liegt im Südosten der Murgia, ungefähr 30 km von Tarent entfernt - genau in der Mitte zwischen den ionischen- und adriatischen Ufern Apuliens. Die Nachbargemeinden sind: Alberobello (BA), Ceglie Messapica (BR), Cisternino (BR), Crispiano, Grottaglie, Locorotondo (BA), Massafra, Mottola, Ostuni (BR) und Villa Castelli (BR).

[Bearbeiten] Geschichte

Martina Franca wurde von Flüchtlingen aus Tarent gegründet, die sich dort in den Wäldern versteckten. Später wurde sie von Schäfern bewohnt und um 1300 wurde es auf Befehl des Fürsten von Tarent Philipp I. von Anjou zur Gemeinde erklärt, um dann ein sommerlicher Wohnsitz des Fürsten zu werden. Es scheint, als ob Philipp I. von Tarent Rechte und Steuerelasse für diejenigen gewährte, die sich in Martina ansiedelten und deshalb wurde der Ort Martina Franca (italienisch: frei) genannt. Der Name der Stadt wird dem Schutzheiligen St. Martin gewidmet und am 11. November gefeiert. Man sagt, dass der Heilige mehrmals den Stadtbewohnern zu Hilfe eilte und sie vor den barbarischen Überfällen schützte.

[Bearbeiten] Politik

Franco Palazzo (Mitte-Rechts-Bündnis) wurde am 28. Mai 2007 zum Bürgermeister gewählt. Das Mitte-Rechts-Bündnis stellt auch mit 19 von 30 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.

[Bearbeiten] Tourismus

[Bearbeiten] Verbindungen

Bahnverbindungen gibt es sowohl nach Tarent als auch nach Bari.

Der Flughafen von Taranto-Grottaglie "Marcello Arlotta" führt zur Zeit keinen Linienverkehr durch. Die nächsten Flughäfen sind:

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Martina Franca ist in drei Zonen unterteilt: Altstadt, Stadtausdehnung außerhalb der Stadtmauern (um 1900) und Neustadt mit Häusern mit mehr als 3 Stockwerken.

[Bearbeiten] Die Altstadt

Die Altstadt von Martina Franca hat einen einzigartigen Städtebau. Die Häuser sind in die Höhe gebaut und haben mehrere Zimmer auf verschiedenen Stockwerken:

  • Im Erdgeschoss gibt es normalerweise die handwerklichen Läden oder kleine Abstellräume, die meistens mit Treppen ausgestattet sind, die bis zu einem oder mehreren Metern unter die Straßenhöhe gehen.
  • Im 1. Stock befindet sich der Wohnbereich mit Küche und Esszimmer; einst war kein Badezimmer vorgesehen, deshalb gab es nur ein Toilettenbecken in einer Ecke des Hauses. Normalerweise gab es auch einen Kamin, der zwei Funktionen hatte: er diente zum Gerichte kochen und als Ofen, sowohl für den 1. Stock und dank seines Rauchabzuges auch für die Obergeschosse. Im 1. Stock befindet sich auch der Brunneneingang; die Regenwasserzisterne befindet sich unter dem Haus. Der Brunnen wurde auch als primitiver Kühlschrank genutzt; der Kalkstein des Untergrundes von Martina Franca garantierten Kühlung. Die Nahrungsmittel wurden in einem Eimer aus Kupfer oder Eisen mit kleinem Boden und breiter Öffnung aufbewahrt und wurden unter der Wasseroberfläche im Brunnen gelagert.
  • Im 2. Stock befindet sich der Schlafbereich. Hier gibt es normalerweise das Schlafzimmer oder die Schlafzimmer mit Balkon oder einem Fenster, die mit dem Dach des Hauses verbunden sind. Das Dach wird in verschiedenster Art und Weise genutzt. Generell ist es ein nützlicher Raum, um die Wäsche aufzuhängen, oder auch um festliche Tafelrunden zu schmücken (einige Häuser haben das Verbindungsdach auf der gleichen Höhe des Nachbarhauses, oft sind sie ohne Trennungsmauer). Im Sommer verwandeln sich die Dächer in natürliche Dörranlagen: es werden Feigen, Walnüsse, Saubohnen und andere Nahrungsmittel gedörrt, oder Wolle und Matratzen gesäubert. Die Besonderheit der apulischen Häuser, im Unterschied der restlichen italienischen Halbinsel ist, dass die Dächer in griechisch-arabischem Stil gebaut sind, das heißt flach und nicht abfallend. Der Grund dafür ist das sehr milde, frische Klima ohne besondere Niederschlagsmengen. Die wenigen Niederschläge dienen, um das Regenwasser in die im Untergrund gelegenen Zisternen zu leiten.

Charakteristisch für die Altstadt sind die engen eckigen Straßen, Sackgassen und versteckte Straßen: ein echtes städtisches Labyrinth. Dies hatte einen zweifachen Vorteil: bei feindlicher Invasion war es ein Mittel, um Zeit während einer eventuellen Flucht zu gewinnen, oder den Feind in Hinterhalte zu locken.

Die Straßen von Martina haben eine besondere Senkung in der Straßenmitte, im Unterschied zu den modernen Straßen, deren Straßenbelag die Form eines "Eselrückens" hat: wenn es regnet, fließt das Regenwasser zur Straßenmitte, die Straßenränder bleiben trocken und somit auch die Keller.

[Bearbeiten] Der architektonische Stil

Vom architektonischen Gesichtspunkt aus ist die Altstadt hauptsächlich im Barockstil erbaut (sehenswert ist die Basilika von St. Martino).

[Bearbeiten] Das Itriatal und die Trulli

Das Itriatal mit seinen Trulli ist ein wichtiges Ziel für den Touristen. Diese Trulli wurden nicht wie in Alberobello im Dorf gebaut, sondern außerhalb der Stadt.

Leider wurde das Gebiet in den letzten 20 Jahren durch unerlaubten Bau „vergewaltigt“, indem viele Besonderheiten somit nicht mehr vorhanden sind (wie z. B. der Saumpfad). Dies trug zur Gefährdung der Flora und infolgedessen der lokalen Fauna bei. Die schlechten lokalen Verwaltungen, die aufeinanderfolgten, verhinderten schließlich nicht, diese geschichtlichen Bauarten zu schützen.

[Bearbeiten] Ereignisse

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Lokale Produktion

Sehr berühmt und weltweit angesehen ist der Wein aus lokaler Produktion, der Martina Franca DOC.

[Bearbeiten] Militärstützpunkt

Bei Martina Franca befindet sich ein Stützpunkt der italienischen Luftwaffe und der NATO. Die Radaranlagen und die in unterirdischen Bunkern gelegenen Kommunikations- und Führungssysteme sind in das NATO-Frühwarnsystem NADGE (NATO Air Defense Ground System) integriert.

[Bearbeiten] Weblinks


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