Mario Corti
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Mario Arnold Corti (* 22. Oktober 1946 in Lausanne) ist ein Schweizer Manager.
Corti war der letzte CEO und Verwaltungsratspräsident der SAirGroup. Er war bereits während der Zeit als Generaldirektor und CFO bei Nestlé Mitglied des Verwaltungsrats der SAirGroup. Nach der fristlosen Entlassung des CEO Philippe Bruggisser durch den Verwaltungsratspräsidenten Eric Honegger im Januar 2001 und dem Rücktritt des gesamten Verwaltungsrates im März 2001 wurde ihm die Position des Verwaltungsratspräsidenten und CEO ad interim angeboten.
Seine erste Aufgabe war es, Licht in den undurchsichtigen Finanzdschungel des Konzerns zu bringen und die Tragweite der finanziellen Schieflage zu eruieren. Im April 2001 musste er ein Jahresergebnis mit einem Verlust von 2,9 Milliarden Schweizer Franken bekanntgeben – darin waren knapp 2,5 Milliarden an Rückstellungen für den Ausstieg aus den zahlreichen ruinösen Airline-Beteiligungen enthalten. Kurz darauf legte er einen umfassenden Restrukturierungsplan vor: Mit Belgien und Frankreich konnte er sich über einen Ausstieg einigen und initialisierte ein Ergebnis-Verbesserungsprogramm, welches jährliche CHF 500 Mio. einsparen sollte. Zudem wurde eine Task Force eingesetzt, die Synergien zwischen Swissair und Crossair ausarbeiten sollte. Ende August 2001 gab er die Halbjahreszahlen bekannt, wo erstmals alle Beteiligungen vollständig konsolidiert wurden. Mario Corti beschloss, die Konzerngesellschaften Nuance (Tax Free Shops) und Swissport (Bodendienste) zu verkaufen, um das massiv geschrumpfte Eigenkapital wieder zu stärken. Zudem sollten 1000 Stellen abgebaut werden. Dank diesen Massnahmen und Veräusserungen hätten Mittel in der Höhe von rund CHF 4,5 Mrd. frei werden sollen. Die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA machten den Sanierungsbestrebungen einen Strich durch die Rechnung. Die geplanten Veräusserungen von Aktiva waren verunmöglicht, da diese über Nacht fast wertlos geworden waren. Der Nachfrage-Zusammenbruch stürzte die gesamte Aviatik-Branche in die grösste Krise seit ihrer Existenz und die angeschlagene SAirGroup in eine akute Liquiditätskrise. Zusammen mit den beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse wurden Rettungsszenarien erörtert. Am 1. Oktober 2001 wurde der Verkauf der Crossair-Beteiligung an die Grossbanken (Plan Phoenix) bekanntgegeben, um daraus die Basis zu einer neuen nationalen Fluggesellschaft zu legen (siehe Swiss). Für Swissair und Teile der SAirGroup wurde die Nachlassstundung beantragt.
Ins Kreuzfeuer der Kritik geriet Corti im Frühling 2002, als bekannt wurde, dass sein 5-Jahres-Vertrag bei der Swissair im Voraus mit insgesamt 21'219'298 SFr. dotiert war. [1] Davon bestand etwa die Hälfte aus inzwischen wertlosen Optionen und der Kaufsumme für die Übernahme seines Hauses in der Westschweiz zum offiziellen Marktpreis. Dass Corti seinen vergleichbar dotierten Job bei Nestlé den nationalen Interessen zur Rettung der Swissair geopfert hatte, wird in der Öffentlichkeit bis heute ausgeblendet.
Von einer Strafklage wegen ungetreuer Geschäftsführung, Gläubigerschädigung, Falschinformation und Misswirtschaft im Zusammenhang mit seiner Rolle als letzter Swissair-Kapitän wurde Corti in erster Instanz vom Bezirksgericht in Bülach am 7. Juni 2007 wie alle 18 anderen Angeklagten im sogenannten "Swissair-Strafprozess" vollumfänglich freigesprochen.
Mario Corti lebt heute (2007) in Boston und betätigt sich als Privatpilot. Er besitzt eine Commercial Pilot Licence.
[Bearbeiten] Weblinks
- Dossier «Der SAirGroup-Strafprozess» auf NZZ Online
- www.swissair-grounding.net, private Website, die sich ausführlich mit dem Grounding der Swissair auseinandersetzt
- Vernetzte Personen von Mario Corti auf NamePedia
Personendaten | |
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NAME | Corti, Mario |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Manager |
GEBURTSDATUM | 22. Oktober 1946 |
GEBURTSORT | Lausanne |