Benutzer:Kurt Jansson
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bei der deutschsprachigen Wikipedia bin ich von Anfang an dabei und kümmerte mich, neben dem Schreiben von Artikeln, schon recht bald um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Seit seiner Gründung im Sommer 2004 bin ich Erster Vorsitzender des Vereins Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens.
Ich habe Soziologie an der Uni Hannover und der FU-Berlin studiert und wohne in Berlin-Kreuzberg.
- www.jansson.de - Homepage
- kurt (at) jansson (Punkt) de - E-Mail
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[Bearbeiten] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Das erste Interview für einen Artikel im Schweizer Nachrichtenmagazin Facts (20.3.2002, damals hatten wir 1.400 Artikel)
- Interview für die ARD-Tagesthemen (25.2.2004)
- .neues (3sat, 6.3.2004)
- 91. Chaosradio-Sendung (Fritz, 28.4.2004)
- Vorstellung der Wikipedia in der Sendung GIGA real am 21. Juni 2005
[Bearbeiten] Vorträge
- Vortrag auf dem 19. Chaos Communication Congress über Wikipedia (Folien)
Im Anschluss führte Thomas Thaler ein Interview mit elian, JakobVoss und mir, welches die Grundlage für einen Beitrag der Radiosendung m@trix des ORF war: Skript der Sendung vom 23.2.2003. - Einführungsvortrag auf den OFF-Filmtagen Potsdam am 4.9.2004
- "Wikipedia als soziales System" auf der edupolis-Konferenz "e-Learning nach dem Hype. Zwischen Ernüchterung und der Entdeckung neuer Möglichkeiten für (politisches) Lernen im WWW" am 14.10.2004 im DGB Bildungszentrum Hattingen
- "Wikipedia – Die freie Enzyklopädie als Teil der digitalen Allmende des Wissens" auf der 9. Tagung der Deutschen ISKO zum Thema "Wissensorganisation und gesellschaftliche Verantwortung", 5.11.2004, Universität Duisburg
- Einführungsvortrag auf dem "Media Activist Gathering" am 26.11.2004 in Berlin
- Einführung in Wikipedia am 19.1.2005 im newthinking store, Berlin
- Vortrag und Paneldiskussion auf der von Océ ausgerichteten Konferenz BookFutures 2005 am 9. Juni 2005 in Spitzingsee
- Vortrag "Warum Wikis Inter- und Intranet nachhaltig verändern werden" auf dem infopark internet congress 2005 am 13. Juni 2005 in Berlin (Foto)
- und seit dem viele, viele weitere, etwa für die IHK München, IHK Kiel, Münchner Kreis, Initiative Bürgerstiftungen (PDF), Wikimedia Nederland und das Museum für Kommunikation Berlin.
[Bearbeiten] Diskussionsrunden
- "Der Wandel der Medienanbieter und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der Medienethik" am 17. Februar 2005 auf der Jahrestagung des Netzwerk Medienethik in München
- Paneldiskussion des RBB-InfoRADIO: Zukunftsgespräch "Schule, Google, Fernsehquiz – Wie lernen wir am besten?" am 16. Juni 2005
[Bearbeiten] Workshops
- "Wikis in der (politischen) Bildungsarbeit" im Vorfeld der edupolis-Konferenz 2004 am 13. und 14.10.2004 im DGB Bildungszentrum Hattingen
[Bearbeiten] Engagement für Spiegel Wissen
Ab April 2008 werde ich als Redakteur für Spiegel Wissen tätig sein. Spiegel Wissen ist ein Unternehmen der SPIEGELnet GmbH und der Wissen Media Group, die operative Leitung liegt bei der Spiegel-Gruppe. Über das Portal sind alle Texte des Spiegel seit seiner Gründung im Jahr 1947 kostenlos abrufbar, hinzu kommen Artikel der Bertelsmann-Lexika und Wörterbücher und der Wikipedia. Die Aufnahme weiterer Textsammlungen ist geplant. Ein wichtiger Teil meiner Tätigkeit wird in der Beratung bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Portals bestehen.
(Zu den Themen Logolizenzierung und Livefeeds im Allgemeinen und Spiegel Wissen im Speziellen wurde von Wikimedia Deutschland schon eine Sammlung von FAQs veröffentlicht.)
Im Folgenden möchte ich ein paar Fragen beantworten, die sich möglicherweise hierzu ergeben könnten.
Bist Du vornehmlich für die Integration der Wikipedia-Artikel in das Portal engagiert worden?
- Nein, die Texte der Wikipedia bilden ja nur ein Baustein des auf Zuwachs angelegten Portals. Viel spannender ist aus meiner Sicht die Tatsache, dass die weit über 300.000 Beiträge des Spiegel nun komplett im Netz verfügbar sind und so zum Beispiel von Blogs und auch in der Wikipedia schon vielfach als Recherchequelle genutzt werden konnten. Diese Beiträge liefern einen außerordentlich spannenden Einblick in die gesamte deutsche Nachkriegsgeschichte, sie gilt es zu erschließen und für die Besucher des Portals besser zugänglich zu machen. Dies reizt mich an der Aufgabe am meisten und wird sicher einen Großteil meiner Arbeitszeit ausmachen.
Und wirst Du für Spiegel Wissen an Wikipedia-Artikeln arbeiten?
- Korrekturen kleinerer inhaltlicher oder sprachlicher Fehler werde ich natürlich immer vornehmen, so sie mir unterkommen; das Schreiben von Wikipedia-Artikeln gehört jedoch nicht zu meinen Tätigkeiten.
Kann es zu Interessenskonflikten zwischen Deiner Tätigkeit für Spiegel Wissen und Deinem Engagement für Wikimedia Deutschland kommen?
- Mir fehlt derzeit die Phantasie, mir eine Situation vorzustellen, in der es tatsächlich zu einem solchen Interessenkonflikt kommen könnte. Sollte dies aber tatsächlich einmal der Fall sein, werde ich mich sowohl innerhalb von Spiegel Wissen, als auch innerhalb des Wikimedia-Vorstands neutral verhalten.
Die mit 49% an Spiegel Wissen beteiligte Wissen Media Group, zu der auch der Wissen Media Verlag und wissen.de gehören, ist eine Tochter der DirectGroup (zu der unter anderem der Bertelsmann Buchclub gehört), die wiederum eine Tochter der Bertelsmann AG ist. Könnte es nicht hier in der Zukunft zu einem Konflikt kommen?
- Bertelsmann ist ein großer Konzern mit einer Vielzahl an Tochterunternehmen, die größtenteils sehr autonom agieren können. Der Wissen Media Verlag etwa besitzt mit dem Bertelsmann Universal Lexikon und dem Wahrig eine lange enzyklopädische und lexikographische Tradition. Andere Organisationen, wie das zum Teil von der Bertelsmann-Stiftung finanzierte CHE, genießen in Teilen unserer Community - meiner Meinung nach zu Recht - einen zweifelhaften Ruf. In den Vorgesprächen habe ich mir zweifelsfrei zusichern lassen, dass ich auch in Zukunft kein Blatt vor den Mund nehmen muss, wenn ich mich zu deren Tätigkeiten kritisch äußere.
Gut, aber irgendwie habe ich dabei trotzdem noch ein komisches Gefühl. Hättest Du nicht möglichen Spannungen besser aus dem Weg gehen können, wenn Du stattdessen beispielsweise eine Unikarriere gewählt hättest?
- Danke, dass Du Dir Gedanken um meine berufliche Zukunft machst. Aber die Arbeit als Angestellter eines Wirtschaftsunternehmens ist auch in unserer eher universitär geprägten "Szene" nichts Ungewöhnliches. Achim arbeitet beispielsweise schon lange für Directmedia (Herausgeber der Wikipedia-DVDs), Tim seit kurzem für Wikia.
In der Freie-Software-Szene war Linus Torvalds mehrere Jahre bei Transmeta angestellt, Alan Cox, Miguel de Icaza, Andrew Morton und Michael Tiemann arbeiten oder arbeiteten ebenfalls für große und kleine Web- und Software-Unternehmen. Ohne die Unterstützung vieler Firmen wäre Freie Software nicht so erfolgreich geworden, wie sie es heute ist (siehe dazu auch diesen interessanten Vergleich mit der Wikipedia).
Letztlich befindet sich auch jeder Wikipedia-Autor in einem gewissen Spannungsfeld, sollte er in der Wikipedia an Themen arbeiten, mit denen er auch beruflich zu tun hat. Die Erfahrung zeigt, dass dies keine unlösbaren Konflikte sind, sondern bei bewusstem Umgang zu den normalen Herausforderungen des modernen Menschen in einer vielschichtigen Umwelt gehören.
Kannst Du mal einen oder zwei von den Spiegel-Wissen-Typen mit zum Hamburger Stammtisch bringen? Ich würde gerne mit ihnen über die Ausmaße des Todessterns, Arno Schmidts Fremdsprachenkenntnisse und das Vier-Farben-Problem diskutieren.
- Na klar :-)
Auf der kommenden re:publica wird es übrigens ein Panel mit der schönen Überschrift "Wir wählen die Freiheit" geben, an dem ich teilnehme. Ich freue mich schon auf die Diskussion der philosophischen wie praktischen Implikationen unseres Freiheitskonzepts. Ich bin gerade auf der Suche nach einem alten Text, vermutlich der FSF, in dem u.a. erklärt wird, weshalb es kontraproduktiv ist, dem früheren Apartheid-Regime per Lizenz die Nutzung "Freier" Software zu verbieten - hat den zufällig jemand zur Hand?
[Bearbeiten] Zitate
- "Ein Wunder, was sich da abspielt: Menschen arbeiten freiwillig, ohne Chef und ohne Entlöhnung in unserer angeblich durchökonomisierten Welt. Sie stellen ein fabelhaftes Produkt her, das sie der Gemeinschaft schenken - und haben auch noch Spass daran. Stellen Sie sich einmal vor, es gelänge Unternehmen und Behörden, einen Bruchteil einer solchen Motivation zu erzeugen. Darüber nachzudenken, würde mehr lohnen, als sich über die Einführung oder die Verfeinerung von Leistungsbeurteilungs- und Bonussystemen den Kopf zu zerbrechen." --Margit Osterloh, Professorin für Betriebswirtschaft an der Uni Zürich, in ihrem Artikel "Besser als ein Bonus" für die Facts vom 20. Oktober 2005
- "Wenn man sich die unendliche Geschichte terminologischer Auseinandersetzungen in der Sozialwissenschaft vergegenwärtigt, etwa die Debatten über die Begriffe Kultur, Politik, Situation, Ästhetik u.a., wird man bei der Konzeption eines terminologischen Systems von der Vorahnung begriffsrealistischer Einwände befallen: Begriff X sei ja eigentlich etwas ganz anderes; die wirkliche Bedeutung von Konzept Y werde durch die Definition nicht erfasst; Terminus Z sei falsch expliziert, sein wahrer Gehalt sei von dieser Explikation verschieden usw. Dass die platonische Ideenlehre nur noch philosophiegeschichtliche Relevanz hat, dass die Konstitution von Bedeutung und ihre Gleichsetzung mit Sprachzeichen durch Definition immer nur nach Zweckmässigkeitskriterien, nicht nach dem Gesichtspunkt der Wahrheit beurteilt werden kann, ist eine wissenschaftstheoretische Trivialität, die keine Erwähnung mehr verdiene, würde sie nicht ständig missachtet." --Gerhard Schulze, Die Erlebnisgesellschaft, S.731
- "Und denn, man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder geprediget wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.
Oft lehret man auch Wahrheit und Irrtum zugleich, und hält sich an letzteren. So las ich vor einigen Tagen in einer englischen Enzyklopädie die Lehre von der Entstehung des Blauen. Obenan stand die wahre Ansicht von Leonardo da Vinci; mit der größten Ruhe aber folgte zugleich der Newtonische Irrtum, und zwar mit dem Bemerken, daß man sich an diesen zu halten habe, weil er das allgemein Angenommene sei."
Goethe zu Eckermann, 16. Dezember 1828
- "There has grown in the minds of certain groups in this country the idea that just because a man or corporation has made a profit out of the public for a number of years, the government and the courts are charged with guaranteeing such a profit in the future, even in the face of changing circumstances and contrary to public interest. This strange doctrine is supported by neither statute or common law. Neither corporations or individuals have the right to come into court and ask that the clock of history be stopped, or turned back." --Robert A. Heinlein, Life-Line
- "Anarchy is not about rule-lessness. Anarchy is about bottom up control." --Lawrence Lessig, Open Code and Open Societies
- " Ich bin froh über jeden neuen Beitrag in Wikipedia, und sei er inhaltlich oder auch sprachlich noch so unperfekt." --Kurt Jansson im Jahr 2001 :-)
Schön auch: Benutzer:Filzstift/Wikipedia ist kein ... und Benutzer:Kellerkind/Zitate
[Bearbeiten] Soundtrack
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P.S.: In der Versionsgeschichte einigen älterer Artikel werde ich als erster Autor genannt, obwohl ich es nicht bin - hier die Erklärung: Bis Sommer 2002 setzte die deutschsprachige Wikipedia die UseMod-Software ein. In der Standardeinstellung wurden idiotischerweise nach ein paar Wochen ältere Versionen einer Seite automatisch gelöscht. In der englischen Wikipedia wurde dies schnell erkannt und behoben, um die anderen Sprachen kümmerte sich damals noch niemand. Nachdem uns in der deutschsprachigen Wikipedia der Fehler aufgefallen war bat ich auf der Wikipedia-Mailingliste um Abhilfe, leider ohne Reaktion. Erst nachdem Brion Vibber im Mai 2002 das Problem erneut zur Sprache [1] brachte wurde der Fehler wohl behoben (oder er blieb bis zu Installation der neuen Software am 28.8.2002 bestehen, da bin ich mir nicht sicher). Daraus folgt: Die Versionsgeschichten der meisten Artikel, die ein "conversion script" in selbiger stehen haben, sind unvollständig, der erstgenannte Benutzer ist meist nicht der ursprüngliche Autor/Initiator des Artikels.
P.P.S.: Zum Schluss ein kurzer Hinweis auf ein Projekt: Das Leihnetzwerk soll den Benutzern dabei helfen, Bücher, Filme und Musik mit anderen auszutauschen und Gemeinschaften aufzubauen. Es soll den freien Fluss von Wissen und Information fördern und steht Nutzern aus ganz Deutschland zur Verfügung.
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Koordinaten: 52° 29' 54" N , 13° 25' 40" O