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Konstantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst – Wikipedia

Konstantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Konstantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst (* 8. September 1828 auf Schloss Wildegg, Hessen; † 14. Februar 1896 in Wien) war österreichischer Obersthofmeister und General.

[Bearbeiten] Leben

Prinz Konstantin (Viktor Ernst Emil Karl Alexander Friedrich) war ein Sohn von Fürst Franz Joseph zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Einer der Brüder Konstantins, Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst, wurde deutscher Reichskanzler und ein anderer, Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst, wurde Kardinal. Konstantin besuchte in Breslau das Maria-Magdalenen-Gymnasium, das er 1848 mit dem Abitur verließ mit dem Vermerk: „wird sich dem Militärstande widmen“. Er trat noch im gleichen Jahr in den Dienst der österreichischen Krone. Die Verflechtung mit dem europäischen Hochadel zeigte sich unter anderem darin, dass er den deutschen Kaiser als nahen Verwandten mit Du anredete und die englische Königin Victoria I. ihn als Vetter ansprach. 1849 nahm Prinz Konstantin am oberitalienischen Feldzug teil. Im Jahre 1854, als Kaiser Franz Joseph die bayrische Prinzessin Elisabeth, genannt „Sissi“ (später: Elisabeth von Österreich-Ungarn) heiratete, wurde er in den österreichischen Hofstaat eingereiht und 1859 kam er als Flügeladjutant in die unmittelbare Nähe des Kaisers. Im gleichen Jahr heiratete Prinz Konstantin in Weimar Fürstin Marie zu Sayn-Wittgenstein (1837-1920), Tochter der aus dem Hause Radziwill stammenden Fürstin Caroline zu Sayn-Wittgenstein (1809-1832), die seit 1849 mit Franz Liszt in Weimar lebte. Prinzessin Marie verbrachte ihre Jugend in Weimar und auf Reisen im Kreise von Dichtern und Künstlern. In Wien, wo sie mit ihrem Mann ab 1862 im Palais Dobner-Dobenau lebte, wurde sie Förderin des Wiener Kunst- und Kulturlebens, und sie engagierte sich für soziale Einrichtungen. Ihr Lieblingsdichter war der in Wien lebende Friedrich Hebbel. Anton Bruckner, Mitglied der Wiener Hofmusik-Kapelle widmete 1881 die Symphonie Nr. 4 Es-dur, die „Romantische“, dem Obersthofmeister Prinz Konstantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Der Ehe mit Prinzessin Marie entstammten drei Söhne: Prinz Konrad (1863-1918), Prinz Philipp (1864-1942) und Prinz Gottfried (1867-1932). Prinz Konstantin war ein liebevoller und guter Vater, der als Freund mit seinen Kindern lebte. Er wird als kluger Mann, als tatkräftig und energisch beschrieben. Der vielbeschäftigte Obersthofmeister wurde wegen seiner Schlagfertigkeit und seines Erzähltalents geschätzt, doch konnte er auch aufbrausend sein.

[Bearbeiten] Leistungen

Im Juli 1866, nach der für Österreich unheilvollen Schlacht von Königgrätz, wurde Konstantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst zum 1. Obersthofmeister ernannt. Die Vormachtstellung, die Preußen durch seinen Sieg errungen hatte, erforderte eine Umgestaltung des Habsburger Reiches. Prinz Konstantin galt als vollendeter Hofmann, sein Handeln stimmte immer mit der politischen Linie des Kaisers, der zwei Jahre jünger war, überein. Der Obersthofmeister stand am Wiener Hof im Mittelpunkt des politischen und des gesellschaftlichen Lebens. Im Jahre 1867 kam es zum Österreichisch-Ungarischen Ausgleich. Nach der vom Kaiser 1859 angeordneten Beseitigung der Wiener Stadtbefestigungen begann mit dem Ausbau der Ringstraße eine rege Bautätigkeit. Dabei gehörten zu den Aufgaben des Obersthofmeisters die Vollendung des Opernhauses (Wiener Staatsoper), das neue Burgtheater, der Bau des kunsthistorischen und des naturhistorischen Museums, Teile der neuen Hofburg und begleitende Maßnahmen. Große Veränderungen im Wiener Prater waren zur Weltausstellung im Jahre 1873 zu bewältigen; dazu kamen neue Aufgaben für die Donauregulierung. Der Konstantinhügel im Prater wurde nach Prinz Konstantin benannt. Als ein Freund der schönen Künste holte er namhafte Künstler zur Ausgestaltung der neuen kaiserlichen Bauten nach Wien. Als oberster Chef der Hoftheater war er oft auch als Vermittler bei Kompetenzschwierigkeiten gefragt. Bei Verhandlungen mit den unterschiedlichsten politischen, gesellschaftlichen und ethnischen Delegationen vertrat er immer die Meinung seiner Majestät. Zudem hatte er viele offizielle Verpflichtungen bei Besuchen ausländischer Würdenträger wahrzunehmen. Diese nahmen anlässlich der Weltausstellung deutlich zu. Doch sein Ehrgeiz, alle Fäden in der Hand zu behalten, ließen ihn bei den vielseitigen Aufgaben auch an seine Leistungsgrenzen stoßen. Die Last der Aufgaben und der Verantwortung beeinträchtigte zunehmend seine Gesundheit. Konstantin Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst wurde 1873 Ehrenkurator der Akademie der Bildenden Künste und Ehrenkurator des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, er erhielt das Großkreuz des Stephansordens (Königlich-Ungarischer Zivilverdienstorden), wurde lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses (Reichsrat (Österreich)) und 1883 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies. Er war zudem Träger der höchsten Orden fast aller europäischen Fürstenhäuser.

[Bearbeiten] Quellen und Weblink

  • NDB Bd.9, S.487
  • Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 55, S. 202
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 2, S. 392 –394, Graz-Köln 1959
  • Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Berlin 1897
  • Daten zu Prinz Konstantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst


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