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Karl von Hofmann – Wikipedia

Karl von Hofmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karl Hofmann, ab 1882 Karl von Hofmann (* 4. November 1827 in Darmstadt; † 9. Mai 1910 ebenda), war ein deutscher Politiker, hessischer Ministerpräsident und erster Staatssekretär im Reichsamt des Innern des Deutschen Kaiserreichs. Sein Bruder war der Maler Heinrich Ferdinand Hofmann.

Der am 4. November 1827 in Darmstadt geborene Hofmann bemühte sich nach dem Studium der Rechtswissenschaft vergeblich um eine Zulassung als Anwalt. Im Jahre 1858 kam er jedoch als Rat zum hessischen Außenministerium. Er begleitete den Gesandten des Deutschen Bundes, Friedrich Ferdinand von Beust, 1864 auf der Londoner Konferenz zur Klärung der Schleswig-Holstein-Frage, die jedoch ohne Ergebnis blieb. Zwei Jahre später nahm er als Bevollmächtigter Hessens an den Verhandlungen über den Frieden mit Preußen nach dem Preußisch-Österreichischen-Krieg teil. 1867 stieg er zum hessischen Gesandten in Berlin und zum Mitglied des Bundesrats im Norddeutschen Bund für Hessen auf. Trotz seiner hohen Stimme erwies er sich als hervorragender Parlamentsredner. Schwierig für ihn war es, seine Politik mit den reaktionären und partikularistischen Ansichten des damaligen Ministerpräsidenten Karl Friedrich Reinhard Freiherr von Dalwigk zu vereinbaren. Dessen Entlassung erfolgte jedoch 1871, Friedrich Freiherr von Lindelof folgte ihm für die Dauer von eineinhalb Jahren, und am 13. September 1872 übernahm Hofmann das Ministerpräsidentenamt im nunmehr dem Deutschen Kaiserreich angegliederten Hessen.

Im Bundesrat vor allem mit seiner deutschnationalen Einstellung auffällig, führte Hofmann im Großherzogtum lang ersehnte Reformen durch, unter anderem regelte er im Sinne der preußischen Maigesetze 1875 das Verhältnis zur katholischen Kirche neu. Im Mai 1876 wechselte er zum Reichskanzleramt, wo er Rudolf von Delbrück als Präsident ablöste. Drei Jahre später erhielt er die Posten des Staatssekretärs im Reichsamt des Innern und des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe. Am 23. Mai 1878 brachte Hofmann für den krankheitsbedingt verhinderten Otto von Bismarck das Sozialistengesetz in den Reichstag ein und verteidigte den Entwurf in seiner Begründung energisch. Aufgrund einer Meinungsverschiedenheit mit dem Reichskanzler in der Arbeiterfrage trat er im August 1880 zurück und übernahm nur zwei Monate später das Staatssekretär-Amt im Ministerium für Elsaß-Lothringen in Straßburg, welches er bis zur Reichstagswahl 1887 behielt. Kaiser Wilhelm I. erhob ihn 1882 in den erblichen Adelsstand. Im Jahre 1889 wurde er Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft, 1891 Kolonialrat. Er starb 1910.

Karl von Hofmann ehelichte Cora Kekulé. Dieser Ehe entsprang u.a. der Künstler Ludwig von Hofmann.

[Bearbeiten] Literatur

Frank Zimmer (Hrsg.): Vom Norddeutschen Bund ins Deutsche Reich - Gesandtschaftsberichte und Briefe des großherzoglich hessischen Gesandten Karl Hofmann aus Berlin 1866 - 1872. Hessische Historische Kommission Darmstadt 2001, ISBN 3884430378


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