Jasło

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Jasło
Wappen von Jasło
Jasło (Polen)
DEC
Jasło
Jasło
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Karpatenvorland
Landkreis: Jasło
Fläche: 36,65 km²
Geographische Lage: 49° 46′ N, 21° 28′ OKoordinaten: 49° 46′ 0″ N, 21° 28′ 0″ O
Höhe: 225 m n.p.m
Einwohner: 37.459 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 38-200 bis 38-211
Telefonvorwahl: (+48) 13
Kfz-Kennzeichen: RJS
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Jedlice – Tarnów
DK28 ZatorPrzemyśl
Nächster int. Flughafen: Rzeszów-Jasionka
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeisterin: Maria Kurowska
Adresse: Rynek 12
38-200 Jasło
Webpräsenz: www.um.jaslo.pl

 Jasło ?/i (deutsch Jassel) ist eine Stadt in Polen in der Wojewodschaft Karpatenvorland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1185. Die Siedlung hieß im 13. Jahrhundert Jasziel und lebte v.a. vom Handel. Die Gewährung von Abgabenfreiheit und Rechtsprivilegien durch Herzog Bolesław Wstydliwy 1262 förderte das Wachstum.

1365 verlieh Kasimir der Große das Stadtrecht nach Magdeburger Recht. 1368 ging die bisher im Besitz der Zisterzienser befindliche Stadt in den Besitz der polnischen Krone über. 1386 wurde die Stadt Jasol genannt. Seit Ende des 14. Jahrhunderts gab es eine Pfarrschule, ihr berühmtester Absolvent war Bartłomiej aus Jasło, später Professor an der Jagiellonen-Universität Krakau.

Kriegerische Auseinandersetzungen trafen im 15. Jahrhundert Jasło (z.B. 1474 Plünderung durch die Ungarn), das damals noch über keine Verteidigungseinrichtungen verfügte, und hemmten Handel und Wachstum. Als Gegenmaßnahmen minderten die Könige Kasimir IV. und Jan Olbracht die Abgabenlast und verliehen Privilegien. Ab Ende des 15. Jahrhunderts entstanden die ersten Häuser aus Stein.

1652 und 1653 wüteten Seuchen. Der Aufenthalt der polnischen Armee 1661 und 1662 führte zu Plünderungen und höheren Abgaben, was die Entwicklung Jasłos weiter dämpfte. Auch Brände suchten die Stadt heim, am schlimmsten 1670, 1683, 1691 und 1754.

Mit der Ersten Teilung Polens begann die österreichische Herrschaft. 1790 wurde Jasło Kreisstadt, 1860 verlor es diesen Status wieder und wurde Teil des Kreises Tarnów. Am 5. Januar 1826 zerstörte ein großer Brand die Stadt fast vollständig.

1918 wurde Jasło wieder polnisch. Zwischen den Weltkriegen entstand ein neues Rathaus mit Statuen Kasimirs des Großen und Hedwig I. an seiner Font. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebten in der Stadt 12.000 Einwohner, darunter 3.000 Juden.

Am 8. September 1939 wurde Jasło durch die Wehrmacht besetzt. Bei den Kampfhandlungen wurde in der Umgebung der Stadt von polnischen Truppen in begrenztem Umfang Lost (Senfgas) eingesetzt.[2]

1941 wurde in der Nähe ein Stalag für sowjetische Gefangene eingerichtet, später wurden hier auch Polen und Juden gefangen gehalten. In dem Lager starben bis 1944 etwa 7.000 Menschen.

Am 13. September 1944 ordneten die deutschen Besatzer angesichts der näherrückenden Front die Evakuierung der Stadt an, nach Abschluss am 15. September folgte ihre Plünderung und Zerstörung. Erst am 16. Januar 1945 erreichten die Rote Armee und tschechoslowakische Artillerieeinheiten das leere Jasło.

1975 wurde Jasło Teil der Wojewodschaft Krosno, seit 1999 gehört es zur Wojewodschaft Karpatenvorland.

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen zeigt die Buchstaben J.A.R. und eine Krone in Gold auf rotem Hintergrund. Die Herkunft und das Datum der Vergabe des Wappens ist nicht gesichert. Möglicherweise erhielt die Stadt das Wappen von König Jan Olbracht (Joannes Albertus Rex) im 15. Jahrhundert. Die früheste Beleg der Verwendung eines Siegels mit dem Stadtwappen stammt aus den Jahren 1532 bis 1565.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung


Jahr 1790 1921 1939 2000
Einwohnerzahl 1.500 10.257 12.000 38.871

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften


[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Jasło – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
  2. G.W.Gellermann: Der Krieg, der nicht stattfand, S. 135–137 und 227–232, Bernard&Graefe Verlag