Grim Fandango
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Grim Fandango | ||
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Entwickler: | LucasArts | |
Verleger: | LucasArts | |
Publikation: | Oktober 1998 | |
Plattform(en): | PC (MS-Windows) | |
Genre: | Adventure | |
Spielmodi: | Einzelspieler | |
Steuerung: | Tastatur | |
Medien: | 2 CD | |
Sprache: | Deutsch | |
Altersfreigabe: | PEGI: |
USK: |
Grim Fandango ist ein Grafik-Adventure von LucasArts. Anders als seine Vorgänger wird dieses Spiel über die Tastatur oder Joystick gesteuert und bietet 3D-Grafiken. Der Untertitel beschreibt es mit den Worten: „Vier Jahre voller Verbrechen und Korruption in einer Erzählung von epischen Ausmaßen!“
Die Idee zu Grim Fandango stammt von Tim Schafer, der für LucasArts zahlreiche Spiele entwickelte; den Soundtrack komponierte Peter McConnel. Das Spiel erschien 1998 für MS-Windows und ist ausschließlich auf CD-ROM erhältlich. Es wurde für den deutschsprachigen Markt synchronisiert und mit einer vollständigen deutschen Sprachausgabe versehen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt und Handlung
Der Spieler übernimmt die Rolle des Manuel Calavera („Manny“), eines Verstorbenen, der im Reich der Toten für das „Department Of Death“ (DOD) als Reiseberater arbeitet. Wie so viele hat Manny als Lebender nicht genug gute Taten vollbracht, um sofort in das Reich der ewigen Ruhe weiterreisen zu dürfen. Er ist daher gezwungen zu arbeiten, um seine Reise dorthin finanzieren zu können. Das DOD hat die Aufgabe, anderen Seelen eben diese Reise zu organisieren. Je nach ihrem Lebenswandel können sie diesen Weg zu Fuß, im Auto, im Schiff oder im Zug „Nummer Neun“ antreten. Die Fahrkarte für die „Nummer Neun“ ist am wertvollsten, weil der Zug nur vier Minuten für diese Reise braucht, die sonst vier Jahre dauert. Um Kundschaft zu akquirieren, werden die Reiseberater der DOD ins Reich der Lebenden gefahren, dort öffnen sie die sterbliche Hülle eines frisch Verstorbenen mit ihrer Sense und begleiten die Seele in das Reich der Toten. Mannys Chauffeur ist der Dämon Glottis, der über erstaunliche Fähigkeiten als Mechaniker verfügt.
Kurz nachdem sein neuer Kollege Domino Hurley seinen Dienst angetreten hat, fällt es Manny auf, dass keiner seiner Kunden mehr ein Kandidat für die „Nummer Neun“ ist. Nicht einmal Mercedes Colomar („Meche“), die einen vorbildlichen Lebenslauf vorweisen kann, hat laut DOD-Computer auf mehr als einen Wanderstab mit eingebautem Kompass Anspruch. Mannys Versuch, diesen Fall zu klären, kostet ihn seinen Job und bringt ihn mit Guerilleros in Kontakt, die sich das Ziel gesetzt haben, die Korruption im DOD zu bekämpfen.
Manny und Glottis schließen sich dieser Untergrundbewegung an. Damit beginnen sie eine Irrfahrt, die drei Jahre dauern und sie quer durch das ganze Totenreich führen wird. Und immer wieder begegnen ihnen Meche sowie Domino Hurley, der sich inzwischen ebenfalls außerhalb des DOD betätigt.
Manny und Glottis gelingt es stets aufs Neue, sich an den Orten, an die es sie verschlägt, angenehm einzurichten. Jedoch geschieht immer am Día de los Muertos etwas, was sie zwingt, sich wieder mit den Unregelmäßigkeiten im DOD auseinanderzusetzen. Jedes der vier Teile des Spiels beginnt an diesem Punkt. Wenn alle Aufgaben gelöst wurden, müssen sich die beiden einen neuen Zufluchtsort suchen, wo sie vor den Schergen des DOD sicher sind - bis zum nächsten Día de los Muertos. Das Ziel des Spieles ist es, Manny endlich die Reise in das Reich der ewigen Ruhe zu ermöglichen.
Das Spiel verbindet die Mythen des aztekischen Totenkultes mit einer Atmosphäre der Filme der 30er Jahre, dem düsteren Plot des Film noir, dem Zeichenstil von Hugh Ferriss und einem latein-amerikanisch gefärbten Soundtrack. Die meisten handelnden Personen gleichen den Calaveras, die in Mexiko am Día de los Muertos verkauft werden; d.h. sie sind wie diese keine Skelette (auch wenn sie so dargestellt werden), sondern Personifizierungen der Seelen Verstorbener. Da sie ja bereits tot sind, kann man sie auch nicht umbringen. Jedoch ist es mit einer speziellen Waffe möglich, sie zu „ersprießen“ - nämlich in seelenlose Pflanzen zu verwandeln. Die restlichen Personen sind Dämonen (wie Glottis). Da sie unsterblich sind, kommt eine Reise in das Reich der ewigen Ruhe für sie nicht in Frage.
[Bearbeiten] Technik und Steuerung
Bei diesem Spiel verwendet LucasArts erstmals seit 1986 nicht mehr das SCUMM-System für die Programmierung, sondern die Neuentwicklung GrimE mit der Scriptsprache LUA. Durch diesen Wechsel ergibt sich eine radikale Neuerung der bisher von den Spielen bekannten Steuerung und des Grafikstils. Während die Aktionen der Spielfigur bisher durchgehend mit der Maus in einem 2D-Umfeld gesteuert wurden, wird bei Grim Fandango ausschließlich die Tastatur zur Steuerung in einer 3D-Spielwelt verwendet. Das Spiel nutzt eine modifizierte Version der „Sith Engine“, die ursprünglich für Jedi Knight: Dark Forces II entwickelt wurde.
Wenn das Spiel auf einem schnellen Rechner läuft, ist eine Aufgabe im zweiten Jahr (Befreiung aus dem Fahrstuhl) nicht mehr lösbar. Auf Computern der neuesten Generation neigt das Spiel an bestimmten Stationen zum Abstürzen. Das Installieren eines neuen Patches (der auf der Website des Herstellers angeboten wird) behebt dieses Problem meistens.
[Bearbeiten] Bewertungen in deutschen Spielezeitschriften
Die Prozentzahl gibt die Wertung an, dahinter stehen die von den Zeitschriften verliehenen Auszeichnungen.
- GameStar 01/99: 88%
- PC Games 01/99: 91% / PC Games Award
- PC Player 01/99: 89% / Gold Player
- PC Action 01/99: 90% / PC Action Gold
- Power Play 01/99: 89% / Power Play Volltreffer
[Bearbeiten] Sonstiges
- Der Titel stammt aus einem der Fandangos, die die Eigentümerin der „Blue-Casket“-Bar im zweiten Jahr rezitiert. Im Original lautet er:
- With bony hands I hold my partner,
- On soulless feet we cross the floor.
- The music stops as if to answer
- An empty knocking at the door.
- It seems his skin was sweet as mango
- When last I held him to my breast,
- But now we dance this grim fandango
- And will four years before we rest.
- Den Titel kann man mit „grimmiger/erbarmungsloser Fandango“ übersetzen; er verweist auf den klassischen Totentanz. „Grim“ bezieht sich vermutlich auf „Grim Reaper“, den englischen Namen für den Sensenmann. Das Spiel sollte ursprünglich Deeds of the Dead (Taten der Toten) heißen, jedoch wollte das Management von LucasArts keine Anspielung auf den Tod im Titel.
- Grim Fandango war das letzte eigenständige Adventure von LucasArts. Obwohl das Spiel wegen seines ungewöhnlichen Themas und schwarzen Humors sowohl von der Fachpresse als auch von den Fans sehr gut aufgenommen wurde, war es für den Hersteller nicht der große kommerzielle Erfolg wie seine Vorgänger. Dies wird einerseits auf Marketingfehler von LucasArts zurückgeführt, da die Firma es nicht schaffte, den Käufern das neue Bedien- und Grafikkonzept nahe zu bringen. Die Steuerung über die Tastatur muss nämlich sehr präzise erfolgen, damit Manny Gegenstände ergreifen oder einen bestimmten Weg einschlagen kann (z. B. gibt es bei den meisten Türen im Spiel nur einen einzigen Standpunkt, von dem aus Manny die Klinke erreicht); dies schreckte potentielle Käufer ab. Andererseits hatte das Adventuregenre generell in der zweiten Hälfte der 90er Jahre seinen Zenit überschritten und wurde zunehmend von den mit dem technischen Fortschritt immer realistischer werdenden Egoshootern, Actionadventures und Echtzeitstrategiespielen verdrängt. Grim Fandango wird deshalb häufig als der Spieletitel genannt, der bei LucasArts zu einer Abkehr vom angestammten Adventuregenre hin zur ausschließlichen Vermarktung von Star-Wars-Titeln geführt habe.
- Die Figur des Manny Calavera wurde für die deutsche Version von Tommi Piper synchronisiert. In dieser Version finden sich einige Anspielungen auf die ebenfalls von Piper synchronisierte Figur Alf, als dessen Stimme er bekannt wurde.
- Die Monkey Island-Reihe enthält zwei Referenzen zu Grim Fandango. Zum ersten sitzt im dritten Teil im Hühnerrestaurant ein Skelett, neben dem ein Anstecker mit der Aufschrift „Frag mich nach Grim Fandango“ liegt. (Eine Hommage, wie sie vergleichbar auch schon in The Secret of Monkey Island zum Einsatz kommt: dort sitzt in der SCUMM-Bar der als Pirat verkleidete Cobb aus Loom, der einen Anstecker mit der Aufschrift „Ask me about LOOM“ trägt.) Zweitens lautet im vierten Teil eine von Pegnose Petes alternativen Identitäten „Manuel J. Calavera“.
- Logos der LucasArts-Adventures Sam & Max Hit the Road und Vollgas sind im Tätowierstudio von Toto Santos zu sehen, das Manny im zweiten Jahr aufsucht. Das Logo von Vollgas erscheint außerdem im vierten Jahr unter den Neonreklamen der Skyline von El Marrow. Ein weiteres akustisches Easter Egg ist die Hintergrundmusik bei der Ankunft in Rubacava, die das Thema aus Monkey Island II zitiert, welches an einem Lagerfeuer am Strand von Scabb Island gespielt wird.
- Wenn man während des Spielens „BLAM“ eingibt, explodiert Manny in seine Einzelteile und setzt sich sofort wieder zusammen. Dabei ruft er „Autsch!“. Einen ähnlichen Witz gab es auch in Flucht von Monkey Island.
- Wenn der Spieler längere Zeit keine Befehle mehr eingibt, zündet sich Manny eine Zigarette an und überbrückt so die Wartezeit. Im Handbuch zum Spiel wird der regelmäßige Tabak- und Alkoholkonsum der Figuren mit den Worten kommentiert: „Alle Figuren in diesem Spiel rauchen. Alle Figuren in diesem Spiel trinken Alkohol. Alle Figuren in diesem Spiel sind tot. Denk darüber nach.“
- Die Handlung wurde von berühmten Filmen inspiriert - Tim Schafer nannte in einem Interview Casablanca, The Big Sleep und Double Indemnity als die Werke, die ihn am meisten beeinflusst hätten [1]. Aber es sind auch Anspielungen auf andere Filme zu entdecken; so gibt es z.B. im letzten Jahr eine Sequenz, die dem Finale des britischen Films Der dritte Mann nachempfunden ist.
- Ein Blog-Eintrag auf GameSpot vom Juli 2006 [2] verbreitete das Gerücht, dass Tim Burton Regie für einen Grim-Fandango-Film führen würde, doch wie sich später herausstellte war dies eine Ente [3]. Nachdem das Gerücht jedoch in verschieden Blogs und anderen Webseiten seine Runde machte, wurde es letztendlich sogar in der September-Ausgabe vom Edge Magazine im Jahre 2006 gedruckt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Grim Fandango bei MobyGames (englisch)
- Grim Fandango auf Tentakelvilla
Labyrinth | Maniac Mansion | Zak McKracken | Indiana Jones 3 | Loom | Monkey Island 1 | Monkey Island 2 | Indiana Jones 4 | Day of the Tentacle | Sam & Max | Vollgas | The Dig | Monkey Island 3 | Grim Fandango | Monkey Island 4