Fridingen an der Donau
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Tuttlingen | |
Höhe: | 626 m ü. NN | |
Fläche: | 22,47 km² | |
Einwohner: | 3213 (31. Dez. 2006)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 143 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 78567 | |
Vorwahl: | 07463 | |
Kfz-Kennzeichen: | TUT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 27 016 | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Kirchplatz 2 78567 Fridingen an der Donau |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Stefan Bär |
Fridingen an der Donau ist eine Stadt im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographische Lage
Fridingen liegt inmitten des Naturparks Obere Donau, rund zwölf Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Tuttlingen donauabwärts, in einer Talweitung des Durchbruchs der Donau durch die Schwäbische Alb. Die Nachbargemeinden von Fridingen sind (nach Entfernung aufsteigend sortiert): Buchheim, Mühlheim an der Donau, Beuron, Kolbingen, Bärenthal, Neuhausen ob Eck, Irndorf
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Vorgeschichte
In den 1970er Jahren wurden bei archäologischen Grabungen in der Jägerhaushöhle im Donautal unterhalb von Schloss Bronnen Funde gemacht, die auf eine kontinuierliche Besiedelung des Oberen Donautals in der frühen Mittelsteinzeit schließen lassen.
[Bearbeiten] Mittelalter und Neuzeit
Alamannische Gräberfunde auf der rechten Donauseite gegenüber dem heutigen Stadtkern beweisen eine Besiedlung im frühen Mittelalter. Auch der Name der Stadt (vgl. -ingen) deutet auf eine alamannische Gründung hin.
Der Name Fridingen wurde erstmals im Jahre 861 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Die Erhebung zur Stadt erfolgte 1372. Vom hohen Mittelalter bis in die Napoleonische Zeit war das zur Grafschaft Hohenberg gehörige Fridingen meist Teil von Vorderösterreich. Es behielt seinen Charakter als Ackerbürgerstadt mit seinem bis heute erhaltenen schlichten, aber zweckmäßigen Fachwerkhäusern, die innerhalb der engen Stadtmauer sowohl als Bauern-, Handwerker- und Wohnhäuser dienten, bis ins frühe 20. Jahrhundert.
Zunächst war das mittelalterliche Ifflinger-Schloss innerhalb der Stadtmauer Sitz der oberhohenbergischen Verwaltung. Das zwar städtische, jedoch sehr abgelegene Fridingen verlor 1688 seine politische Bedeutung mit der Verlegung des Obervogteiamtes in das dörfliche, jedoch wesentlich verkehrsgünstigere Spaichingen. 1806/07 fiel Fridingen an Württemberg und gehörte fortan zum württembergischen Oberamt Tuttlingen bzw. später zum Landkreis Tuttlingen.
[Bearbeiten] Partnerschaften
Fridingen unterhält seit 1987 partnerschaftliche Beziehungen zu der französischen Gemeinde Nanteuil-lès-Meaux an der Marne, etwa 45 km von Paris entfernt.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
Zwischen Fridingen und Beuron liegt der vom Verkehr unberührt gebliebene und nach weitverbreiteter Ansicht schönste Teil des Donaudurchbruchs durch die Schwäbische Alb mit seinen hoch aufragenden weißen Kalkfelsen. Die ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiete und Naturschutzgebiete sind Reservate für zahlreiche vom Aussterben bedrohte Vogelarten und Pflanzen. Der auf den zahlreichen Kalksteinfelsen vorhandene Trockenrasen zählt zu den seltenen Biotopen, die seit der jüngsten Eiszeit weitgehend unverändert erhalten geblieben sind.
Unweit von Fridingen befinden sich mehrere Versickerungsstellen der Donauversickerung. Im Sommer und Herbst versickern hier bis zu 400 Liter Wasser pro Sekunde im Kalkgestein der Alb. Es kommt im rund 16 km entfernten Aachtopf wieder zum Vorschein. Das versickernde Donauwasser überwindet hier die Europäische Wasserscheide, in dem es über den Bodensee der Nordsee zufließt - im Gegensatz zum eigentlichen Verlauf der Donau, die in das Schwarze Meer mündet.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Im von Fachwerkhäusern geprägten denkmalgeschützten Stadtkern befindet sich auch das in den 1980er Jahren renovierte Ifflinger Schloss, erbaut um 1330.
- Die St.-Martinskirche wurde im 19. Jahrhundert im neoromanischen Stil errichtet.
- Das Gasthaus Scharfeck am ehemaligen Oberen Tor von 1554 ist eines der bekanntesten Fachwerkhäuser von Fridingen und zeigt zum Fachwerk Bemalungen zur Fridinger Geschichte, wie etwa die Sage vom Knopfmacherfelsen.
- Die St. Anna-Kapelle, eine barocke Kapelle aus dem Jahr 1745. Eine erste Kapelle stand bereits hier um 1400, wurde jedoch von den Schweden zerstört. Sie wurde nach dem Bau von 1745 im Jahr 1754 in Kreuzesform erweitert. An die Südseite wurde eine Einsiedelei gebaut in der bis zum Jahr 1940 auch je ein Einsiedler lebte. Alljährlich findet am letzten Juliwochende das Annafest mit einer Lichterprozession statt.
- Etwa vier Kilometer donauabwärts liegt auf einem Felsvorsprung das aus dem Mittelalter stammende Schloss Bronnen, das sich in Privatbesitz der Herren von Enzberg befindet und nicht besichtigt werden kann.
- Nordöstlich der Stadt unweit der Bäramündung befindet sich die Ruine der Burg Pfannenstiel.
[Bearbeiten] Theater
Während der Sommermonate (Ausnahme Schulferien) finden seit 1963 in der Naturbühne Steintäle in einem engen felsigen Tal oberhalb des Stadtkerns viel besuchte Freilicht-Theateraufführungen statt.
[Bearbeiten] Museum
Im Schloss befindet sich das Heimatmuseum und die Stadtbibliothek.
[Bearbeiten] Fasnet
Aufgrund eines (für vormals vorderösterreichische Städte typischen) anti-württembergischen Reflexes im 19. Jahrhundert und eines sehr ausgeprägten Heimatbewusstseins hat sich das Brauchtum der schwäbisch-alemannischen Fasnet in weitgehend unverfälschter Weise erhalten. Die Fastnachts-Figuren („Narren“), tragen grobe Leinengewänder, die mit oft kunstvollen Nähereien besetzt sind, dazu einen Fuchsschwanz. Ihre Masken („Larven“) sind handgeschnitzte Unikate. Die Narrenzunft Fridingen ist Mitglied der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Ein Charakteristikum Fridingens ist die schwere Erreichbarkeit im Talkessel der Donau. Eine wesentliche Verbesserung erfuhr die Stadt durch den Bau der Donautalbahn 1890. Der Bahnhof Fridingen wurde mit dem Bau der Donautalbahn 1890 errichtet. Er ist Endhaltepunkt einer Ringzug-Strecke und nimmt innerhalb des Ringzugkonzepts eine wichtige Rolle als Zug/Bus-Verknüpfungspunkt des östlichen Tuttlinger Kreisgebietes ein: Die Schulbusse aus Neuhausen ob Eck, Schwandorf, Buchheim, Irndorf und Bärenthal fahren - entsprechend dem Konzept des Tübinger Verkehrsplaners Ulrich Grosse - nicht direkt zu den Schulen nach Mühlheim und Tuttlingen, sondern zum Fridinger Bahnhof, wo die Schüler in Ringzug-Triebwagen umsteigen. Von Mai bis Oktober hält hier ferner der Naturpark-Express. Züge der DB Regio-Tochter DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee halten hingegen derzeit nur zur Zugkreuzung, nicht jedoch zum Ein- und Ausstieg am Bahnhof Fridingen.
Die großen Straßen führen auch heute noch an Fridingen vorbei. Lediglich die Landesstraße 277 führt durch Fridingen. Eine wichtige Rolle für den Tourismus spielt der Donauradweg.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
Hieronymus Spiegel (* 1699 in Fridingen; † 1779), Orgelbauer, Neffe und Schüler des Prager Orgelbauers Leopold Spiegel
[Bearbeiten] Trivia
Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer hat für sein 1999 angenommenes Wappen die Farben des Fridinger Stadtwappens Rot und Weiß gewählt, weil er davon ausging, dass seine Familie aus Fridingen stammt. Mittlerweile konnte aber nachgewiesen werden, dass die beauftragte Ahnenforschungsgesellschaft fehlerhaft recherchiert hatte und dass Fischers Vorfahr Jakob Fischer 1731 sicherlich nicht von Fridingen an der Donau, sondern wohl eher von Friedingen bei Langenenslingen aus nach Ungarn ausgewandert war.[2]
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen
- ↑ Gesammelte Aufsätze zur Fridinger Geschichte, 2005
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