Daniel Henry Chamberlain
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Daniel Henry Chamberlain (* 23. Juni 1835 in West Brookfield, Massachusetts; † 13. April 1907 in Charlottesville, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1874 bis 1877 Gouverneur von South Carolina.
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[Bearbeiten] Frühe Jahre und politischer Aufstieg
Daniel Chamberlain besuchte bis 1862 an der Yale University und studierte anschließend Jura an der Harvard University. Während des Bürgerkriegs stieg er vom Leutnant zum Hauptmann (Captain) in der Unionsarmee auf. Er diente bei einem Kavallerieregiment, das sich aus freiwilligen schwarzen Soldaten aus Massachusetts zusammensetzte. Nach dem Ende des Krieges zog er nach South Carolina, dort war er als Anwalt und Baumwollpflanzer tätig. Seit 1868 war er in South Carolina politisch aktiv. Als Mitglied der Republikanischen Partei war er 1868 Delegierter auf einem Konvent der die Verfassung des Landes überarbeitete. Von 1868 bis 1872 war er Justizminister (Attorney General) unter Gouverneur Robert Kingston Scott. In dieser Zeit distanzierte er sich von der Korruption der damaligen Verwaltung und kritisierte seine Partei, die teilweise in diese Vorgänge involviert war. Im Jahr 1872 strebte er die Nominierung seiner Partei für das Amt des Gouverneurs an, die ihm aber verwehrt wurde. Daher zog er sich nach Charleston zurück und praktizierte wieder als Anwalt. Im Jahr 1873 wurde er Mitglied des Kuratoriums der University of South Carolina und ein Jahr später schaffte er es dann doch, die Spitzenkandidatur seiner Partei zu erlangen.
[Bearbeiten] Gouverneur von South Carolina
Chamberlain gewann die Gouverneurswahlen vom 3. November 1874 mit 53,9% der Stimmen gegen den Demokraten John T. Green (46,1%). Als Gouverneur setze er sich für Reformen in der Verwaltung ein. Er kürzte die Staatsausgaben und arbeitete am Abbau des Schuldenbergs, den seine beiden Vorgänger aufgebaut hatten. Dadurch legte er sich erneut mit seiner Partei an, die ihm auch verübelte, dass er seinem Amtsvorgänger Franklin Moses, der unter starkem Korruptionsverdacht stand, eine Stelle als Richter in South Carolina verweigerte. Im Sommer 1876 kam es nach einigen Übergriffen auf Schwarze zu Unruhen im Land, die der Gouverneur nur mit Hilfe des Militärs niederwerfen konnte. Trotzdem schaffte er 1876 die erneute Nominierung und, wie es zunächst den Anschein hatte, die Wiederwahl in das Amt des Gouverneurs. Das Wahlergebnis wurde von den Demokraten angefochten. Man stritt sich um die Gültigkeit der Stimmen aus zwei Bezirken. Schließlich wurden die Stimmen neu ausgezählt. Das neue Ergebnis ergab eine Mehrheit für den Demokratischen Kandidaten Wade Hampton III. Die Rechtmäßigkeit des Ergebnisses blieb aber weiter umstritten. Beide Seiten warfen sich gegenseitig Wahlbetrug vor. Chamberlain sträubte sich noch bis zum April 1877, ehe er auf Druck der Bundesregierung das Amt an Wade übergab. Zufälligerweise fand in Washington fast gleichzeitig ein ähnliches Gerangel um die Präsidentschaftswahlen zwischen Samuel Tilden und Rutherford B. Hayes statt. Nachdem Hayes als neuer US-Präsident feststand, ließ er Chamberlain wissen, dass er Wade als Gouverneur unterstütze und die militärische Besetzung South Carolinas beenden werde. Diese Entscheidung des Präsidenten hatte entscheidend zur Aufgabe Chamberlains beigetragen, der nun keinen politischen Rückhalt in South Carolina mehr hatte.
[Bearbeiten] Weiterer Lebenslauf
Chamberlain verließ noch 1877 South Carolina. Er ließ sich in New York City als Anwalt nieder. Zwischen 1883 und 1897 lehrte er Verfassungsrecht an der Cornell University. Er bereiste anschließend Europa und ließ sich schließlich in Charlottsville in Virginia nieder, wo er 1907 an Krebs verstarb. Daniel Chamberlain war mit Alice Ingersoll verheiratet.
[Bearbeiten] Literatur
- Robert Sobel und John Raimo (Hrsg.): Biographical Directory of the Governors of the United States, 1789-1978. Band 4. Meckler Books, Westport, CT, 1978. 4 Bände.
- The National Cyclopaedia of American Biography. Vol. 12. James T. White & Company, New York
[Bearbeiten] Quellen
South Carolina (1776–1788):
J. Rutledge | Lowndes | J. Rutledge | Mathews | Guerard | Moultrie
Bundesstaat South Carolina (seit 1788):
T. Pinckney | C. Pinckney | Moultrie | Vanderhorst | C. Pinckney | E. Rutledge | Drayton | J.B. Richardson | Hamilton | C. Pinckney | Drayton | Middleton | Alston | Williams | A. Pickens | Geddes | Bennett | Wilson | R. Manning Sr. | Taylor | Miller | Hamilton Jr. | Hayne | McDuffie | Butler | Noble | Henagan | J.P. Richardson sr. | Hammond | Aiken | Johnson | Seabrook | Means | J. Manning | Adams | Allston | Gist | F. Pickens | Bonham | Magrath | Perry | Orr | Scott | Moses | Chamberlain | Hampton | Simpson | Jeter | Hagood | Thompson | Sheppard | J.P. Richardson jr. | Tillman | Evans | Ellerbe | McSweeney | Heyward | Ansel | Blease | Smith | R. Manning Jr. | Cooper | Harvey | McLeod | J.G. Richards | Blackwood | Johnston | Maybank | Harley | Jefferies | Johnston | Williams | Thurmond | Byrnes | Timmerman | Hollings | Russell | McNair | West | Edwards | Riley | Campbell | Beasley | Hodges | Sanford
Personendaten | |
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NAME | Chamberlain, Daniel Henry |
KURZBESCHREIBUNG | Gouverneur von South Carolina |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1835 |
GEBURTSORT | West Brookfield, Massachusetts |
STERBEDATUM | 13. April 1907 |
STERBEORT | Charlottesville, Virginia |