Action-Rollenspiel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Action-Rollenspiel (auch als ARPG für Action Role Playing Game abgekürzt) ist ein Subgenre der Computer-Rollenspiele, bei welchem Spielelemente, die schnelle Reaktion und gute Reflexe vom Spieler erfordern, also insbesondere Kämpfe, in den Vordergrund gestellt werden (Actionspiel). Diese Art des Spielens wird bei Rollenspielen allgemein Hack & Slay genannt, dieser Begriff wird daher auch für das ARPG-Genre verwendet. Es gibt sowohl in den westlichen als auch den östlichen Rollenspiele frühe Beispiele solcher Spiele, so dass eine Herkunftsbestimmung schwierig ist.
Oftmals wird in solchen Spielen ein einzelner Charakter, der Spieleravatar, gesteuert, um die Handhabung zu erleichtern. Gibt es eine Gruppe von Figuren, die man steuert, werden zusätzliche Gruppenmitglieder häufig vom Rechner übernommen, der sie nach grob einstellbaren Verhaltensregeln führt. Die Steuerung erfolgt dabei im Normalfall direkt nach einem Point'n'Click-System, so dass Befehle an den Avatar sofort umgesetzt werden, und in der Spielumgebung Wirkung zeigen. Die Action-Elemente und weniger die Rollenspielelemente in solchen Spielen sind entscheidend für den Erfolg des Spielers. Dabei wird der Rollenspielcharakter oftmals auf eine sehr vage Hintergrundgeschichte beschränkt, die nur nebenbei weitergeführt wird. Die Charakterentwicklung ist ebenfalls auf ein Minimum reduziert, betont oftmals aber übermäßig die Ausrüstungskomponente, um einen spielerischen Anreiz zu bieten, und bietet schnelle, häufige Aufstiege, um den Spielfortschritt darzustellen.
Aufgrund des schnellen und flüssigen Spielablaufes eignet sich das Action-Rollenspiel besonders für Multiplayer-Szenarien, in denen mehrere Spieler auf einmal kooperativ oder kompetitiv miteinander agieren. Ebenfalls günstig dafür ist die oftmals verwendete isometrische Perspektive der Spiele, welche die leichte Darstellung vieler Figuren auf einmal ermöglicht, ohne dass der Spieler den Überblick verliert.
[Bearbeiten] Hauptmerkmale
Das entscheidende Merkmal von Action-Rollenspielen ist das Action-Element, welches der Spieler handhaben muss, um erfolgreich zu sein. Hier gibt es fließende Grenzen zum Genre Action-Adventure, dessen Vertreter oftmals ein ähnliches Spielgefühl, aber ohne Entwicklung des Spieleravatars bieten. Ein Action-Rollenspiel ist immer gleichzeitig auch ein Echtzeit-Rollenspiel.
Typisch sind unter anderem das 'click to walk'- (klicke auf einem Punkt in der Umgebung, und der Avatar bewegt sich direkt dahin) und das 'click to attack'- (klicke auf einen möglichen Gegner, und der Avatar führt einen Angriff darauf aus) Konzept. Dazu kommen bestimmte vordefinierte Aktionen wie Magie- oder Charakterfähigkeiten, die oftmals über Hotkeys ausgelöst werden können. Moderne Spiele bieten zusätzliche Interaktion mit der Umgebung (Sprünge, klettern, Gegenstände bewegen) oder Erweiterungen im Kampfsystem. Typisch ist zudem eine ständige Übermacht an dafür deutlich schwächeren Gegnern und recht generisch entworfene Umgebungen, die häufig wiederverwendet werden.
Es gibt jedoch auch Action-Elemente, die nicht zwangsläufig das Rollenspiel zu einem Action-Rollenspiel machen. Dazu zählt unter anderem der Echtzeitkampf aus der Egoperspektive, da dort die Betonung oftmals mehr auf dem taktischen Aspekt liegt, oder Adventureelemente in 3D-Rollenspielen, die der Erkundung der Umgebung dienen. Spiele wie Ultima Underworld oder Gothic beispielsweise gelten als umstritten, wenn es um die Zuordnung zu den Action-Rollenspielen geht, denn obwohl sie eindeutige Merkmale mit actionbasierten Spielelementen aufweisen, steht dieser Aspekt eher im Hintergrund.