Übersetzungszeit
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In der Informatik versteht man unter dem Begriff der Übersetzungszeit (Compilezeit) das Zeitintervall, dass der Compiler beim Übersetzen des Programms zur Verfügung hat. Moderne Compiler führen zur Compilezeit statische Analysen der zu übersetzenden Programme durch. Bei statisch getypten Programmiersprachen wie Java, C#, Pascal oder Haskell ist eine dieser Analysen das Typen der Programme. Das expandieren von Templates (z.B. bei C++) ist eine weitere Operation, die zur Übersetzungszeit stattfindet.
Die Übersetzungszeit findet vor dem Linken der Objektdateien des Programms und vor der Ausführung des Programms (siehe Laufzeit) statt. Bei Programmiersprachen, die keinen Compiler besitzen, und interpretiert werden, ist die Übersetzungszeit normalerweise nicht vorhanden. Teilweise wird aber mit Hilfe des Just-in-time Compilierens auch bei interpretierten Sprachen eine Compilierung durchgeführt. Die hier aufgewendete Zeit wird aber üblicherweise nicht mehr als Übersetzungszeit gewertet, sondern der Laufzeit des Programms zugeordnet.
Eine Bestrebung von Compilern ist es, einen Teil der Arbeit von Programmen aus deren Laufzeit zur entfernen, und mit Hilfe der Analysen zur Übersetzungszeit das Laufzeitverhalten der Programme zu verbessern.