Transit (Satellitensystem)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Transit war das erste Satellitennavigationssystem der Welt und Vorgänger des US-amerikanischen GPS. Seine Sendefrequenz betrug 150 und 400 MHz. Transit wurde ab 1958 von der US-Marine entwickelt, 1964 das erste mal in Betrieb gesetzt und seit 1967 auch zivil genutzt. Das Satellitensystem Transit ist seit dem 31. Dezember 1996 außer Betrieb.
Es war das erste funktionierende Satellitennavigationssystem überhaupt, und wurde ursprünglich zur Zielführung ballistischer Raketen der US-Marine entwickelt. Sie benötigten dringend ein Zielführungssystem, in der Hauptsache für die Kernwaffen der U-Boote und Flugzeugträger.
Die Genauigkeit betrug je nach Empfangssystem zwischen 500 und 15 m. Unter normalen Umständen erforderte das Transit-System mindestens vier operationale Satelliten. In der Endphase des Betriebs bestand die Konstellation aus sechs Satelliten, drei in Funktion, und drei als Backup-System. Sie bewegten sich in einem polaren Satellitenorbit in einer Höhe von etwa 1200 km.
Zwingend notwendig war der Einsatz von vier Bodenstationen, die Korrekturdaten alle zwölf Stunden an die Satelliten übermittelten. Kontrolliert wurde das System von der Naval Astronautics Group (NAG) in Point Mugu (Kalifornien).
Transit 4A, gestartet 1961, war das erste mit Nuklearenergie betriebene Raumfahrzeug, erstmals wurde ein Radioisotopengenerator (RTG) im Weltraum eingesetzt. Transit 5BN-3 erreichte nach dem Start am 21. April 1964 seinen Orbit nicht. Beim Wiedereintritt verglühte der Satellit, das im RTG (Typ SNAP-9A) enthaltene Plutonium wurde in der Erdatmosphäre freigesetzt (ca. 6 · 1014Bq 238Pu)[1].
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Strahlenschutzüberlegungen hinsichtlich des Absturzes von nuklearbetriebenen Satelliten. Stellungnahme der Strahlenschutzkommission. Bonn 6.Dezember 1989