Schloss Puymartin
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Schloss Puymartin liegt, versteckt inmitten des Perigord noir, in der französischen Region Aquitanien im Département Dordogne zwischen Sarlat und Les Eyzies. Die wehrhafte Festung sicherte die Verkehrswege nordwestlich von Sarlat.
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[Bearbeiten] Bauwerk
Das im 13. bis 16. Jahrhundert erbaute Schloss steht auf einem steilen Hügel. Die mit Türmen verbundenen Gebäude sind durch Kurtinen geschützt. Der Zugang erfolgt durch ein aus zwei Gebäuden bestehendes Châtelet. Eines der Gebäude wurde umfassend restauriert, das andere, das in der Zeit der Renaissance fertiggestellt wurde, ist heute ein schönes Beispiel für die Architektur des 15. Jahrhunderts.
Zur eindrucksvollen Innenausstattung des Schlosses gehören wertvolle Möbel und Gemälde aus dem 17. Jahrhundert; Schaustück ist das Ehrengemach mit Wandteppichen aus Aubusson. Außerdem fallen in den Räumen die Deckenbalken "à la francaise", die Holztäfelungen sowie die Kamine ins Auge.
Schloss Puymartin wurde in die Liste der historischen Monumente Frankreichs aufgenommen.
[Bearbeiten] Geschichte und Geschichten
Schloss Puymartin wurde ursprünglich Mitte des 13. Jahrhunderts von den Äbten von Sarlat erbaut. Um 1270 ging es in den Besitz der Familie Serviens über. Im Jahr 1357 eroberten während des Hundertjährigen Krieges englische Söldner das Schloss und zogen erst nach Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder ab, allerdings nicht, ohne es vorher geschleift zu haben.
1450 kaufte Radulphe de Saint-Clar das aufgelassene Anwesen zurück und nahm den Wiederaufbau sowie die Erweiterung in Angriff. Im 16. Jahrhundert war das Schloss Hauptquartier seines Enkels Raymond de Saint-Clar, Anführer der Katholiken des Perigord noir, in seinem siegreichen Kampf gegen die Protestanten.
In den folgenden Jahrhunderte blieb es, abgesehen von einem jahrzehntelangen Streit um das Eigentumsrecht zwischen der schließlich obsiegenden Suzanne de Saint-Clare und ihrem Bruder Jean, weitgehend ruhig um das Schloss. Unter Ludwig XIV. besaß die Familie La Pleinie das Schloss, und in der Zeit danach François Roffignac de Carbonnier de Marzac. Der Seigneur wurde jedoch in der Französischen Revoution eingekerkert und das Bauwerk sich selbst überlassen. Erst kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts nahm der Marquis Marc de Carbonnier de Marzac die Restauration des Schlosses in Angriff und ließ es teilweise im neugotischen Stil umbauen. Seine einzige Tochter heiratete den Grafen Jacques de Montbron, Vater des heutigen Besitzers Henri de Montbron.
Sogar mit einer zu mitternächtlicher Stunde durch die Räume geisternden „Weißen Dame“ kann Schloss Puymartin aufwarten. Bei der Schauergeschichte der "Dame Blanche" geht es um Thérèse de Saint-Clar. Sie war die Ehefrau von Jean de Saint-Clar, Seigneur des Schlosses Puymartin im 16. Jahrhundert, und wurde von ihrem Gatten in den Armen ihres Liebhabers überrascht. Der betrogene Ehemann rächte sich, indem er sie 15 Jahre lang gefangen hielt und nach ihrem Tode den Raum zumauern ließ.
[Bearbeiten] Bildergalerie
[Bearbeiten] Literatur
- Perigord - Dordogne; Der Grüne Reiseführer. Travel House Media GmbH, München 2006, ISBN 3-8342-8995-7, S. 304.
- Jean Secret: Chateaux en Périgord. Delmas, Paris 1955.
Koordinaten: 44° 54' 38" N, 1° 8' 32" O