RPM Package Manager
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RPM Package Manager | |
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RPM Logo |
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Basisdaten | |
Betriebssystem: | Linux, Unix-ähnlich |
Kategorie: | Paketverwaltung |
Lizenz: | GPL |
Website: | rpm.org |
RPM Package Manager (RPM, Akronym, ursprünglich Red Hat Package Manager) ist ein freies (GPL) Software-Paketverwaltungssystem entwickelt von der Firma Red Hat. Es umfasst das Paketformat und alle nötigen Programme, um RPM-Pakete zu erstellen, zu installieren und zu verwalten. RPMs (Dateiendung „.rpm”) sind Archive, die ein Softwarepaket enthalten (grob ähnlich dem .zip-Format). Das RPM-Format ist Teil der Linux Standard Base.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Hintergrund
Da es sich bei den meisten Linux-Distributionen um freie Software handelt, besteht der Vorteil einer bestimmten Distribution gegenüber anderen zu einem großen Teil aus den Annehmlichkeiten des jeweiligen Paket-Managers (und aus den zusammengestellten, getesteten und regelmäßig aktualisierten (RPM-)Paketen).
Obwohl viele Distributionen das RPM-Format benutzen, heißt das nicht unbedingt, dass ein RPM von Red Hat problemlos auf einem SuSE-System installiert werden kann. Um diesem Problem zu begegnen, hat die Linux Standard Base entsprechende Spezifikationen veröffentlicht, die ein solches Installieren von entsprechend bereiteten RPMs auf verschiedenen Systemen garantieren. Dementsprechend unterstützt jede Linux-Distribution, die LSB-spezifiziert ist, auch RPM-Pakete. RPM ist nicht auf Linux-Betriebssysteme beschränkt, sondern wird auch auf anderen Plattformen benutzt, beispielsweise AIX und Tru64.
[Bearbeiten] Aufbau
Die RPM-Dateien sind komprimiert, die einzelnen Teile können jedoch einfach nach bestimmten Informationen durchsucht werden, denn ein Kopfdatenbereich im Binärformat ist an jedes Paket angefügt. Diese Kopfdaten sind nicht komprimiert und enthalten alle wichtigen Informationen. Das erleichtert das schnelle Durchsuchen von RPM-Paketen.
[Bearbeiten] XML Package Metadata
In den RPM-Spezifikationen finden sich ebenfalls die Spezifikationen für Verzeichnisse von mehreren RPM-Paketen. Die Pakete werden dabei in einem Verzeichnis gespeichert, das neben den Paketen noch Informationen über die Pakete selbst in Form von Metadaten-Dateien enthält. Wenn ein geeignetes Programm dann Informationen über die im Verzeichnis enthaltene Software benötigt, reicht es, die Metadaten herunterzuladen. In diesen Daten sind die vorhandenen Pakete, deren Versionen, Abhängigkeiten, Architektur, etc. enthalten.
Programme, die XML Package-Metadaten verwalten können, sind yum, Yast, Red Carpet, smartpm und apt-rpm.
[Bearbeiten] Vorteile
Gegenüber vergleichbaren anderen Lösungen bietet RPM den Vorteil, dass es auch Pakete gleichen Namens installieren kann, die aber unterschiedliche Versionsnummern haben oder für unterschiedliche Architekturen erstellt wurden. Dies vereinfacht das Verwalten z.B. von mehreren Kernel-Paketen oder die Verwendung von Paketen für x86 auf x86_64-Rechnern.
[Bearbeiten] Nutzung von RPM
[Bearbeiten] Beispiele zur RPM-Benutzung
Die einfachste Möglichkeit der Anwendung ist die Installation eines Paketes. Beispiel:
rpm -i foobar-1.0-1.i386.rpm
Empfehlenswerter ist allerdings, die Option -U sowohl zum Aktualisieren ("update") sowie zur erstmaligen Installation zu verwenden:
rpm -U foobar
Zur Deinstallation eines Paketes gibt man in der Konsole ein:
rpm -e foobar
Anzeigen aller im (bereits installierten) Paket enthaltenen Dateien:
rpm -ql foobar
Weiteres auf den Manpages von rpm oder siehe
rpm --help
Alle installierten Pakete (Liste mit Paketnamen) anzeigen
rpm -qa
Zuletzt installierte Pakete anzeigen
rpm -qa -last
Ermitteln, zu welchem Paket eine Datei gehört
rpm -qf <DATEINAME>
[Bearbeiten] Programme, die RPM-Dateien verarbeiten
- rpm ist ein Linux-Programm, das direkt über die Konsole aufrufbar ist.
- urpmi von Mandriva, damit werden bei der Installation automatisch die Abhängigkeiten aufgelöst.
- apt4rpm – eine Portierung von APT für das RPM-Format.
- up2date von Red Hat
- KPackage (KDE)
- gnorpm (GNOME)
- Yellowdog Updater, Modified (Yum)
- Yumex und KYum - zwei grafische Oberflächen für Yum (Gnome; KDE)
- YaST von SuSE enthält ein Modul zur Verwaltung von RPMs
- Smart Package Manager – dieses Werkzeug greift auf bestehende Werkzeuge (rpm, dpkg,… ) zurück und kann so auf vielen Distributionen eine einheitliche Oberfläche bieten
- alien ist ein Programm, welches RPM-Pakete in Deb-Pakete für Debian (und auf dessen Paketverwaltung aufbauende Distributionen wie Ubuntu) konvertiert.
[Bearbeiten] Distributionen die Red Hat Pakete als Kern der Paketverwaltung nutzen
- Red Hat Enterprise Linux
- Fedora Project
- SUSE Linux Enterprise (SUSE Linux Enterprise Server)
- openSUSE
- CentOS
- Mandriva Linux
- PCLinuxOS
[Bearbeiten] Siehe auch
- Paketverwaltung
- dpkg und .deb – das System bei Debian
- Ebuild und emerge – die Wahl bei Gentoo Linux
- Pacman – Arch Linux
- Linux Distributionen
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
- Projektseite von rpm.org (englisch)
- Projektseite von rpm5.org (englisch)
- APT-RPM (englisch)
- XML Package Metadata (englisch)
- Links zum Thema RPM im Open Directory Project
- Das RPM-Buch von Thomas Schletter