Paolo Sarpi
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Paolo Sarpi (* 14. August 1552 in Venedig; † 15. Januar 1623 ebenda) war ein italienischer Ordensmann und Historiker.
Er gehörte zum Orden der Serviten, wurde Mitglied des Kollegiums vom Padua, kam in seinem 26. Lebensjahr als Provinzial seines Ordens nach Rom und wurde später Generalprokurator. Seine kirchliche Laufbahn endete, als man ihn bei der Inquisition geheimer Kontakte zu Protestanten bezichtigte.
Im Streit mit Papst Paul V. machte ihn die Republik Venedig zum theologischen Berater. Er verteidigte die Freiheit der weltlichen Regierungen gegen die päpstliche Gewalt so entschieden und mutig, dass er vom Papst in den Bann gesetzt wurde. Mehrere Angriffe auf sein Leben bewogen ihn, sich in sein Kloster in Venedig zurückzuziehen; dort blieb er bis zu seinem Tode.
Als Kritiker päpstlicher Macht und der Jesuiten gelangte er in eine große Nähe zum Protestantismus. Er besaß eine umfassende Gelehrsamkeit in fast allen Bereichen menschlichen Wissens. Sein Hauptwerk ist die Istoria del concilio Tridentino, die nachweisen will, dass die Wiedervereinigung der Protestanten mit der katholischen Kirche beim Konzil von Trient nur durch die Intrigen der Kurie verhindert worden sei. Historisch wertvoll sind außerdem seine Briefe.
Siehe auch: Giovanni Diodati
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Paolo Sarpi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon
- Italienischer Text der Istoria del concilio tridentino
Personendaten | |
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NAME | Sarpi, Paolo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Ordensmann und Historiker |
GEBURTSDATUM | 14. August 1552 |
GEBURTSORT | Venedig |
STERBEDATUM | 15. Januar 1623 |
STERBEORT | Venedig |