Methodenkompetenz
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Methodenkompetenz ist die Fähigkeit zur Anwendung bestimmter Lern- und Arbeitsmethoden, insbesondere zur selbstständigen Erschließung unterschiedlicher Lern- und Wirklichkeitsbereiche.
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[Bearbeiten] Methodenkompetenz der Lernenden als Ziel
Der Erwerb bzw. die Vermittlung von Methodenkometenz gilt in der Pädagogik als Teil der Entwicklung von Handlungskompetenz für die außer- und nachschulische Lebenswelt. Soweit hierdurch Grundvoraussetzungen für die Bewältigung von Anforderungen in Studium und Beruf gelegt werden sollen, wird weithin auch der Begriff Schlüsselqualifikationen verwendet, die selbst kein Fachwissen sind, sondern den kompetenten Umgang mit fachlichem Wissen ermöglichen.
Dabei steht die Methodenkompetenz in der Bildungsplanung aus Sicht Hartmut von Hentigs heute gleichrangig neben der personalen Kompetenz, der Sozialkompetenz sowie der Fach- (oder Sach-)Kompetenz. Damit wurde sie gegenüber der früheren Formulierung von vorrangig inhaltsbezogenen Lehrplänen aufgewertet.
Wichtige Methodenkompetenzen sind beispielsweise die Fähigkeiten:
- einem Text wichtige Inhalte zu entnehmen, diese zu strukturieren und wiederzugeben,
- eine eigene Meinung gegenüber einem Sachverhalt zu entwickeln, auszudrücken, zu begründen und in einer kontroversen Diskussion zu vertreten,
- in gegebenen Sachverhalten mathematische Relationen zu erkennen und ggf. hiervon ausgehend Problemlösungen zu entwickeln,
- verschiedene Medien zur Informationsbeschaffung zu nutzen.
Der zur Vermittlung von Methodenkompetenz verwendete Unterrichtsstil ist der handlungsorientierte Unterricht. Viele Schulen haben eigene Methodencurricula entwickelt, die den Erwerb von Lern- und Arbeitstechniken im Rahmen besonderer Lerntage, Projekttage o.ä. vorsehen.
[Bearbeiten] Kritik
Kritisch wird gegenüber der starken Betonung der Methodenkompetenz in der Bildungsplanung der letzten Jahre eingewandt, dadurch werde die Vermittlung von Fachinhalten im Unterricht vernachlässigt und fachliches Wissen verliere seinen Wert an sich.
[Bearbeiten] Methodenkompetenz der Lehrenden als Teil der Didaktik
Im Bereich der Didaktik ist Methodenkompetenz die Fähigkeit des Lehrenden, bei der Planung und Organisation eines Lernprozesses diejenigen Unterichtsmethoden auszuwählen und anzuwenden, die jeweils die optimalen Bedingungen für die Begegnung von Lernenden und "Sache" bzw. Unterrichtsgegenstand herstellen. In diesem Sinne ist Methodenkompetenz eng verbunden mit den zu vermittelnden Inhalten; denn sie besteht gerade darin, die dem jeweiligen Gegenstand angemessene Methode zu wählen und anzuwenden.
[Bearbeiten] Quellen
- Hartmut von Hentig (2004): Einführung in den Bildungsplan 2004 (Baden-Württemberg).
- Thomas Krüger, Siegfried Schiele u.a. (2006): Methodentraining I für den Politikunterricht, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
- Elisabeth Bonsen, Gerhard Hey: Kompetenzorientiertes Lernen im Lateinunterricht
[Bearbeiten] Siehe auch
- Kompetenz (Pädagogik)
- Anschauungspädagogik, Arbeit, Lehrmethode, Methodik, Motivation
- Direkter Unterricht, Gruppenunterricht, Partnerarbeit, Offenes Lernen, Teamteaching, Unterrichtsentwicklung