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Martin Schiele – Wikipedia

Martin Schiele

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Martin Schiele (* 17. Januar 1870 in Groß Schwarzlosen/Altmark; † 16. Februar 1939 in Suckow/Mecklenburg) war ein deutscher Politiker (DNVP, CNBL).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Beruf

Schiele, der evangelischen Glaubens war, stammte aus einer Landwirtefamilie, schon sein Vater war Rittergutspächter. Nach seinem Abitur in Stendal und einer landwirtschaftlichen Ausbildung bewirtschaftete er ein Rittergut in Neu Schollene, das er gepachtet hatte. Nach dem Kapp-Putsch wurde gegen ihn wegen aktiver Beteiligung daran ermittelt, das Verfahren wurde jedoch 1924 eingestellt.

Von August 1928 bis Oktober 1930 war Schiele Präsident des Reichslandbundes, der Interessenvertretung der Landwirte im Deutschen Reich. Der Reichslandbund war von nationalkonservativen Großargrariern beherrscht, die ihn nach seinem Parteiwechsel zur eher kleinbäuerlichen CNBL zum Rücktritt zwangen.

[Bearbeiten] Parteien

Schiele war im Kaiserreich Mitglied der Deutschkonservativen Partei. 1918 beteiligte er sich an der Gründung der DNVP. Am 22. Juli 1930 trat er zur Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei (CNBL) über, da er die von Alfred Hugenberg durchgesetzte Opposition der DNVP gegen die Weimarer Republik und auch dessen agrarpolitischen Vorstellungen nicht vertreten wollte.

[Bearbeiten] Abgeordneter

Von 1897 an war Schiele Mitglied des Kreistages im Landkreis Jerichow II, wo er seit 1907 dem Kreisausschuss angehörte.

Schiele war von 1914, als er für den Sozialdemokraten Haupt nachgewählt wurde, bis 1918 Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Jerichow. Er gehörte 1919/20 der Weimarer Nationalversammlung an und war anschließend bis 1930 erneut Reichstagsabgeordneter.

[Bearbeiten] Öffentliche Ämter

Schiele war vom 15. Januar bis 23. Oktober 1925 im Kabinett des parteilosen Hans Luther Reichsinnenminister. Vom 28. Januar 1927 bis zum 12. Juni 1928 war er Reichsernährungsminister im Kabinett des Zentrumspolitikers Wilhelm Marx. Im Februar 1928 legt er ein Notprogramm für die Landwirtschaft vor, mit dem die Situation der Bauern verbessert und die Versorgung der Bevölkerung gesichert werden soll.

Vom 30. März 1930 bis zum 30. Mai 1932 hatte er unter Heinrich Brüning (Deutsche Zentrumspartei|Zentrum) erneut das Amt des Reichsernährungsministers inne. Auch in dieser Amtszeit organisierte er mehrere Hilfsprogramme, unter anderem die Osthilfe, für die Landwirtschaft. Ziel war vor allem die Schaffung eines stabilen Binnenmarktes mittels agrarprotektionistischer Maßnahmen.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

  • Wie kann die Landwirtschaft wieder rentabel werden, 1929.
  • Der Schutz der deutschen Landwirtschaft, 1930.


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