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Louis II. (Monaco) – Wikipedia

Louis II. (Monaco)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Philip Alexius de László: Louis II. Honoré Charles Antoine Grimaldi, Öl auf Leinwand
Philip Alexius de László: Louis II. Honoré Charles Antoine Grimaldi, Öl auf Leinwand

Louis II. von Monaco, (eigentlich Louis Honoré Charles Antoine Grimaldi, * 12. Juli 1870 in Baden-Baden; † 9. Mai 1949), im Deutschen auch Ludwig II. genannt, war vom 26. Juni 1922 bis zu seinem Tode regierender Fürst von Monaco. Die offizielle Titulatur des Fürsten lautete Son Altesse Sérénissime le Prince Louis II (Deutsch: Seine Durchlauchtigste Hoheit Fürst Ludwig II.).

Louis war der Sohn von Fürst Albert I. von Monaco (1848–1922), und Lady Mary Victoria Hamilton.

[Bearbeiten] Leben

Prinz Louis wuchs zunächst fernab vom monegassischen Hof bei seiner Mutter auf, die sich zumeist in Baden-Baden aufhielt (ihre Mutter stammte aus der Familie des Großherzogs von Baden). Sie hatte sich kurz nach der Hochzeit von ihrem Mann, dem damaligen Erbprinzen Albert von Monaco, getrennt, und ihre Ehe wurde 1880 annulliert. Louis lernte seinen Vater erst im Alter von zehn Jahren kennen. Wie seine Mutter besaß er die deutsche Staatsbürgerschaft und sprach auch nach Jahrzehnten noch fließend und akzentfrei deutsch. Während des Zweiten Weltkrieges nahm er eine deutschfreundliche Haltung ein.

Mit zwölf Jahren wurde er auf ein Pariser Internat geschickt und machte 1889, im Jahre der Thronbesteigung seines Vaters, sein Abitur. 1890 trat er in das französische Afrikakorps ein und lernte in Algerien seine langjährige Geliebte, die Wäscherin Marie-Juliette Louvet kennen (in anderen Quellen wird ihr Beruf abweichend als „Cabaretsängerin“ angegeben, ihre Stiefmutter sei dagegen Waschfrau gewesen). Marie-Juliette Louvet war zuvor mit einem Fotografen für erotische Bilder verheiratet gewesen. Aus der Beziehung mit Louis ging die Tochter Charlotte hervor. Zwar verbot Fürst Albert I. eine unstandesgemäße Heirat mit Marie-Juliette, Louis durfte aber seine Tochter nach Monaco holen. Seine Militärlaufbahn absolvierte er im französischen Heer und wurde im Ersten Weltkrieg ausgezeichnet. Im Jahre 1922, wenige Monate nach dem Tod seines Vaters, wurde er zum Brigadegeneral befördert und bestieg den monegassischen Thron. Zu Beginn seiner Regierungszeit hatte das Land mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da durch den Ersten Weltkrieg die Einnahmen des Casinos stark zurückgegangen waren. Außerdem wurde das Glücksspiel 1933 auch in Frankreich und Italien erlaubt, wodurch Monaco seine exklusive Stellung einbüßte. Louis ließ die Spielbank von Monte Carlo deshalb privatisieren. Die Steuerfreiheit lockte damals zahlreiche Unternehmen zur Ansiedlung nach Monaco. Nicht selten wanderten die Unternehmensgewinne in das Casino.

Die Zeit der Nazidiktatur war auch für Monaco eines der schwärzesten Kapitel seiner Geschichte, die offiziellen Dokumente darüber werden bis heute größtenteils unter Verschluss gehalten. Die Politik des Fürsten war von Sympathie und naiver Nachsicht gegenüber Deutschland bestimmt. Teilweise lieferte Monaco jüdische Emigranten aus Deutschland und Österreich an das Vichy-Regime aus. Diese jüdischen Flüchtlinge waren häufig mittellos und passten nicht ins Bild des reichen und mondänen Monaco. Kurz vor Kriegsbeginn setzte Louis die Verfassung außer Kraft und regierte mit alleiniger Verfügungsgewalt. Auf Grund der Wirtschaftskrise kam es immer wieder zu Demonstrationen, die von ihm auf ein ausländisches Komplott zurückgeführt wurden. Später paktierte er auch offen mit Deutschland, weil sein Schloss Marchais innerhalb der deutschen Besatzungszone in Frankreich lag und er Plünderungen, wie sie im Ersten Weltkrieg vorgekommen waren, unbedingt verhindern wollte. Die Besatzer erlaubten ihm schließlich, seine beweglichen Besitztümer in Sicherheit zu bringen, und kauften ihm sogar seine deutschen Wertpapiere zu einem überhöhten Preis ab. Die Beziehungen mit dem nationalsozialistischen Deutschland wurden in der Folge immer besser, zahlreiche deutsche Deckmantelfirmen wurden in Monaco gegründet.

Louis übertrug immer mehr Staatsgeschäfte an den zwielichtigen Premierminister Emile Roblot und die Zahl der in Monaco abgewickelten unsauberen Geschäfte nahm weiter zu. Bald zerstritt sich Roblot jedoch mit Louis' Enkel, dem späteren Fürsten Rainier, auch wegen verschiedener Intrigen, die Roblot mit dem Einverständnis des Fürsten gegen Rainiers Vater Pierre de Polignac lanciert hatte, was auch das Verhältnis zwischen Louis und Rainier stark belastete. Um zu verhindern, dass Rainier im Falle seines Todes regierender Fürst wurde, setzte Louis das Alter der Volljährigkeit auf 21 Jahre herauf und legte später sogar fest, dass der Regentschaftsrat bis zum 30. Lebensjahr Rainiers als dessen Vormund fungieren sollte.

Für politische Verwicklungen sorgte 1944 eine Affäre von Louis' Enkelin Antoinette, Rainiers Schwester, mit einem Unteroffizier der deutschen Besatzungstruppen. Den Fürsten beunruhigte weniger die Tatsache, dass es sich um einen Deutschen handelte, als die fehlende Standesgemäßheit der Verbindung. Der Regierungsrat stufte die Beziehung als throngefährdend im Falle einer deutschen Niederlage ein. Louis erreichte schließlich, dass der Soldat an die russische Front versetzt wurde, wo er gegen Kriegsende fiel.

Am 3. September 1944 war der Zweite Weltkrieg in Monaco beendet. Fürst Louis schloss sich politisch wieder Frankreich an. 1946 heiratete er die Schauspielerin Ghislaine Dommanget, mit der er bis zu seinem Tode zusammenlebte.


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