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Hermesvilla – Wikipedia

Hermesvilla

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hermesvilla in der Vorderansicht
Hermesvilla in der Vorderansicht
Die Hermesstatue
Die Hermesstatue
Hermesvilla in der Rückansicht
Hermesvilla in der Rückansicht
Brunnen im Hof der Villa
Brunnen im Hof der Villa

Die Hermesvilla ist ein Schlösschen im Lainzer Tiergarten in Wien. Ihren Namen hat sie von einer Statue des Hermes aus weißem Marmor, die sich im Garten befindet. Heute wird die Hermesvilla für Ausstellungen des Wien Museums genutzt.

[Bearbeiten] Geschichte

Zum Bau der „Villa Waldruh“ - dem ursprünglichen Projektnamen - entschloss sich Kaiser Franz Joseph im Sommer 1881. Er ließ die Anlage 1882-1886 nach den Plänen des Architekten Karl Freiherr von Hasenauer für seine Frau Kaiserin Elisabeth errichten. Spätestens 1885 fiel die Entscheidung dem Schlösschen den Namen „Villa Hermes“ zu geben. Die Kaiserin selbst beauftragte den Berliner Bildhauer Ernst Herter mit der Gestaltung der Skulptur „Hermes der Wächter“, die im Garten aufgestellt werden sollte. Zwischen 1887 und 1898 - dem Todesjahr Elisabeths - hielt sich das Kaiserpaar regelmäßig im späten Frühjahr zumindest einige Tage, meistens aber einige Wochen hier auf. Zur Innenausstattung gehören Gemälde von Hans Makart, Gustav Klimt und Viktor Tilgner.

Im ersten Stock der Villa befinden sich die Privatgmächer der Kaiserin. Ihre gymnastischen Übungen absolvierte die körperbewusste Sisi im Turnzimmer. Dieses war einst mit einem Schwebebalken, verschiedenen Strebestangen und Ringen ausgestattet. Die Wandmalerei im pompejanischen Stil zeigt diverse Sportarten und wurde von August Eisenmenger ausgeführt. Hinter dem Toilettzimmer liegt das Schlafzimmer. Im Gegensatz zu anderen Räumen sind im Schlafzimmer der Kaiserin zahlreiche Originalgegenstände erhalten geblieben. So stammte das riesige barocke Prunkbett noch aus der Zeit Maria Theresias und stand einst im Kaiserzimmer der Poststation Strengberg bei Amstetten. Die Wandmalereien nach Motiven aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ wurden nach Entwürfen von Hans Makart ausgeführt. Vom Schlafzimmer führt eine Wendeltreppe in das Erdgeschoss und in den Garten. Im Salon findet man das rekonstruierte Deckengemälde „Der Frühling“ von Franz Matsch, Gustav Klimt und Georg Klimt.

Im Stadterweiterungsfond sind zahlreiche Steinlieferungen dokumentiert, Sterzinger Marmor, Laaser Marmor und Wöllersdorfer Stein für Treppenanlagen im Hauptgebäude, härtester Mannersdorfer Stein, Almaser Stein, Lindabrunner Stein, St. Margarethener Stein, sowie Kaiserstein aus Kaisersteinbruch wurden in Nebengebäuden verwendet.

Nachdem die Hermesvilla während der russischen Besatzungszeit 1945-1955 schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war, wurde sie 1968-1974 umfassend renoviert.

Die erste Ausstellung in der Hermesvilla fand im Jahr 1971 statt.

Unmittelbar vor dem Schlösschens steht die Skulptur „Elisabeth“ von Ulrike Truger. Mit dieser Statue thematisiert die Künstlerin das Spannungsfeld von „Zwang - Flucht - Freiheit“, dem die Kaiserin ausgesetzt war. Die Skulptur aus Carrara-Marmor ist rund 2,5 Meter hoch und 6,5 Tonnen schwer. Mit ihrem Werk „Elisabeth: Zwang – Flucht – Freiheit“ wollte Truger ein Gegenbild zum gängigen Sisi-Klischee schaffen. Die drei Seiten der Skulptur stehen für die Ambivalenz ihrer Persönlichkeit, der Fächer für den Zwang, der Mantel für die Flucht und der Flügel für die Freiheit.

[Bearbeiten] Quellen

  • Thomas Trenkler: Sisi in Wien - Auf den Spuren der Kaiserin Elisabeth; Verlag Ueberreuter, ISBN 3-8000-7115-0

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Hermesvilla – Bilder, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 10′ 15″ N, 16° 14′ 42″ O

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