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Fahrenheit 451 (Film) – Wikipedia

Fahrenheit 451 (Film)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Fahrenheit 451
Originaltitel: Fahrenheit 451
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1966
Länge (PAL-DVD): 109 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: François Truffaut
Drehbuch: Ray Bradbury (Roman)
Jean-Louis Richard
François Truffaut
David Rudkin (ungenannt)
Helen Scott
Produktion: Lewis M. Allen
Miriam Brickman
Michael Dalamar
Jane C. Nusbaum
Musik: Bernard Herrmann
Kamera: Nicolas Roeg
Schnitt: Thom Noble
Besetzung

Fahrenheit 451 ist ein britischer dystopischer Science-Fiction-Film des Regisseurs François Truffaut nach dem gleichnamigen Roman von Ray Bradbury.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

In einer nicht all zu fernen Zukunft lebt eine Gesellschaft nach dem Prinzip des hedonistischen Glücksstrebens. Da Bücher als Medium sich mit Problemen und Konflikten auseinandersetzen, werden diese als unglücksstiftend angesehen. Deshalb sind in dieser Gesellschaft alle Bucherzeugnisse verboten.

Um das Verbot durchsetzen zu können, existiert eine Feuerwehr. Deren Aufgabe ist das Aufspüren und Verbrennen von Büchern, um das gesellschaftliche Glück zu sichern. Der erste Feuerwehrmann war Benjamin Franklin, dessen Leistungen stark betont werden.

Der Protagonist der Geschichte ist der Feuerwehrmann Guy Montag. Seit fünf Jahren arbeitet er in seinem Beruf mit dem höchsten Maß an Freude. Montag ist verheiratet mit Linda, einer durch den Konsum von Unterhaltungsmedien und Tabletten glücklichen Frau.

Montag beginnt den Sinn seiner Arbeit zu hinterfragen, nachdem er Clarisse auf dem Weg von der Arbeit kennenlernt. Er erkennt die Eintönigkeit seines Lebens und beginnt nachts heimlich Bücher zu lesen, die er verbotenerweise nicht verbrannt hatte. Der Feuerwehrmann möchte über sein Leben selbst bestimmen.

Da sich Montags Persönlichkeit verändert, sind Konflikte mit dem herrschenden System programmiert. Schließlich denunziert ihn seine Frau Linda wegen des Besitzes der Bücher. Bei der Durchsuchung seines Hauses tötet er seinen Vorgesetzten und flieht. Von der kurz zuvor geflohenen Clarisse hat er erfahren, dass es noch andere Flüchtlinge gibt, die sich im Wald verstecken. Diese Bücherfreunde haben es sich zur Aufgabe gemacht, jeweils ihr Lieblingsbuch auswendig zu lernen und sie so in ihren Köpfen für die Nachwelt zu erhalten.

[Bearbeiten] Rezeption

Der britische Film Fahrenheit 451 ist der einzige englischsprachige Kinofilm des französischen Regisseurs und Bücherliebhabers François Truffaut; dies liegt unter anderem daran, dass er in Frankreich die Produktion nicht finanzieren konnte, und deswegen in den USA nachfragte. Der in den britischen Pinewood Studios gedrehte Film erlebte seine Premiere am 15. September 1966 in der französischen Hauptstadt Paris, bevor das Werk ab dem folgenden Tag in den britischen Kinos zu sehen war. Die synchronisierte französische Fassung wurde von Truffaut wegen der angeblich flüssigeren Dialoge der englischen vorgezogen. Der Kinostart in der Bundesrepublik Deutschland war der 23. Dezember des selben Jahres.

[Bearbeiten] Kritiken

„Truffaut entwickelt die Geschichte eines Außenseiters, der sich aus Anpassung und Lethargie befreit, um abseits einer repressiven Zivilisation seine persönliche Utopie zu leben, zu einer Hommage an die Literatur und an die abendländische Kultur generell.“

Lexikon des internationalen Films

„Truffaut übernimmt von Bradbury nur die Grundidee der ›bücherlosen Gesellschaft‹ […]. Es fehlt der düstere, furchterregende Anstrich zukünftiger Unmenschlichkeit. […] Es dominiert dagegen liebenswert Altmodisches (bretonisches Eßgeschirr, Telefone im Stil Edisons und Fachwerkhäuser), dazu filmhistorisch Bekanntes: Kleider von Carole Lombard und Debbie Reynolds; ein Feuerwehrwagen ähnlich dem in Frank Capras 1936 entstandenen Publikumserfolg Mr. Deeds geht in die Stadt (mit Gary Cooper). Fast liebenswert sind auch die handelnden Personen – behäbige Kleinbürger, die tun, was man von ihnen verlangt. […] Truffauts Film ist ein pessimistischer Film. Die Flucht Montags aus dem utopischen Staat ist sinnlos, sie weist keinen Weg in eine andere Zukunft.“

Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science-Fiction-Films, S. 272

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Der Kinofilm Fahrenheit 451 erhielt Nominierungen für den britischen BAFTA-Award, für den US-amerikanischen Hugo Award und bei den Filmfestspielen von Venedig.

[Bearbeiten] Sonstiges

  • 451 Grad Fahrenheit ist die Temperatur, bei der Papier an der Luft anfängt zu brennen. Dies entspricht etwa 233 Grad Celsius.
  • Die im Film auftauchende moderne Schwebebahn war eine 1960 bei Châteauneuf-sur-Loire in der Nähe von Orléans errichtete Teststrecke für Einschienen-Fahrzeuge.
  • Oskar Werner synchronisierte den von ihm gespielten Charakter Guy Montag für die deutsche Version des Films selbst.
  • Der Regisseur François Truffaut starb am 21. Oktober 1984 an einem Gehirntumor. Nur zwei Tage später starb der Hauptdarsteller Oskar Werner am 23. Oktober 1984 an einem Herzinfarkt.
  • Der Film bedeutete das Ende der Freundschaft zwischen Truffaut und Werner. Die beiden hatten ein völlig entgegengesetztes Bild der Rolle. Im Laufe der Dreharbeiten begann Werner zunehmend Truffauts Entscheidungen zu hinterfragen und seine Anweisungen zu ignorieren. Gegen Ende der Dreharbeiten sabotierte Werner gar einzelne Szenen.
  • Bereits seit einigen Jahren ist eine Neuverfilmung des Stoffes nach einem Drehbuch von Frank Darabont geplant, zunächst unter der Regie von Mel Gibson, der das Projekt aber mittlerweile abgegeben hat. Darabont soll nun selbst Regie führen.

[Bearbeiten] Soundtrack

  • Bernard Herrmann: Fahrenheit 451. Suite, auf ders.: Bernard Herrmann − Great Film Music. London/Decca, London 1996, Tonträger-Nr. 443 899-2 – Einspielung durch das National Philharmonic Orchestra unter der Leitung des Komponisten
  • Bernard Herrmann: Fahrenheit 451. Suite, auf ders.: Fahrenheit 451. Varèse Sarabande, Studio City 1995, Tonträger-Nr. VSD-5551 – digitale Neueinspielung durch das Seattle Symphony Orchestra unter der Leitung von Joel McNeely

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks


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