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Bundesliga 1983/84 |
Deutscher Meister 1984 |
Kölner EC |
Absteiger |
ERC Freiburg (Lizenzentzug) |
Aufsteiger |
EHC Essen-West |
In der 26. Eishockey-Bundesligasaison gab es Veränderungen im Play-Off-Modus. Das Olympische Eishockeyturnier in Sarajevo im Februar 1984 machte dies erforderlich. Aufgrund der deutschen Teilnahme an diesem Turnier musste die Saison unterbrochen werden. Nach Abschluss der Doppelrunde gab es olympiabedingt eine mehrwöchige Pause im Spielbetrieb. Dies bedeutete aber einen erheblichen Nachteil für die Spitzenteams in der Eishockey-Bundesliga, die zum einen durch den Kräfteverschleiß der Nationalspieler gehandicapt waren und zum anderen sich nach der mehrwöchigen Pause erst wieder als Mannschaft zusammenfinden mussten. Gleichzeitig konnten die schwächeren Teams die Pause nutzen, sich durch Training und Freundschaftsspiele optimal auf die Play-Offs vorzubereiten und dies vor einer Meisterschaftsphase, in der es auf jedes Spiel ankam. Man beschloss daher seitens des DEB anstelle des Viertelfinales Gruppenspiele durchzuführen, um den Spitzenmannschaften etwas Zeit und Spiele zu verschaffen, um sich wieder einzuspielen. Die besten 8 Mannschaften der Doppelrunde spielten zunächst in 2 Gruppen mit je 4 Mannschaften. Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe qualifizierten sich für das Halbfinale, das wie das Finale nach dem Prinzip Best of Five ausgetragen wurde. Für erheblichen Verdruss sorgte die Regelung, dass für den Vorteil, das letzte entscheidende Spiel auf dem eigenen Eis austragen zu dürfen, nicht die Platzierung in der Doppelrunde, sondern die Platzierung in den Gruppenspielen ausschlaggebend war. Insbesondere der Mannheimer ERC protestierte heftig gegen dieses Prinzip. Auch bei den Spielen um Platz 3 und die Plätze 5-8 gab es eine Änderung: Sie wurden nicht mehr nach dem Prinzip Best of Three, sondern nach der Europapokalregel (Hin- und Rückspiel bei Berücksichtigung der Tofdifferenz, auch "Best of Two" genannt) ausgetragen. In der Auf- und Abstiegsfrage wurde der Direktaufstieg des Zweitliga-Meisters wieder abgeschafft. Der Meister musste wie die Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten der 2.Bundesliga in die Relegation, an der auch der Neunt- und Zehntplatzierte der 1.Bundesliga teilnahmen. Die Zahl der Teilnehmer an der Relegationsrunde erhöhte sich dadurch auf 6 Teams. Die ersten beiden der Relegation qualifizierten sich für die kommende Erstligasaison.
Der neue Play-Off-Modus zeigte Licht und Schatten. Zum einen erfüllte er sein Ziel, den Spitzenmannschaften etwas Zeit zum Einspielen zu verschaffen. Die Ergebnisse zeigten zwar, dass die starken Mannschaften zu Beginn tatsächlich spielerische Defizite aufzuweisen hatten, aber am Ende setzten sich drei der vier Erstplatzierten der Doppelrunde durch und nur der SB Rosenheim wurde vom ESV Kaufbeuren aus dem Wettbewerb gekickt. Zum anderen erfüllten sich jedoch die Zuschauererwartungen nicht, so dass dieser Modus letztlich eine Eintagsfliege blieb. Am Ende feierte der Kölner EC nach einer dramatischen Finalserie gegen Titelverteidiger EV Landshut seinen 3. Deutschen Meistertitel. Beim Abstieg schlitterte eine der ganz großen Mannschaften der deutschen Eishockeygeschichte, der SC Riessersee, an einer Katastrophe vorbei. Als Zweiter der Relegation konnten die Garmischer nur 3 Jahre nach ihrem letzten Titelgewinn den Abstieg gerade noch einmal vermeiden. Da sich auch der ECD Iserlohn in der Relegation behaupten konnte, hätte es in dieser Saison keine Auf- und Absteiger gegeben, wenn nicht die finanzielle Situation einiger Vereine wieder eine wichtige Rolle gespielt hätte. So wurde dem ERC Freiburg aus finanziellen Gründen die Bundesliga-Lizenz verweigert. Seinen Platz nahm der EHC Essen-West als Drittplatzierter der Relegation ein.
[Bearbeiten] Bundesliga, Vorrunde (Doppelrunde)
[Bearbeiten] Relegationsrunde (Einfachrunde)
[Bearbeiten] Spiele um die Plätze 5-8
[Bearbeiten] 1.Runde (Best of Two)
Düsseldorfer EG |
- |
SB Rosenheim |
|
2:3/1:4 |
ERC Freiburg |
- |
Schwenninger ERC |
|
6:2/3:6 n.V. |
[Bearbeiten] Spiele um Platz 7 (Best of Two)
Düsseldorfer EG |
- |
Schwenninger ERC |
|
7:4/5:7 n.V. |
[Bearbeiten] Spiele um Platz 5 (Best of Two)
ERC Freiburg |
- |
SB Rosenheim |
|
3:6/4:15 |
EV Landshut |
- |
ESV Kaufbeuren |
|
3:2 Siege - (2:7/1:5/10:2/8:2/3:0) |
Kölner EC |
- |
Mannheimer ERC |
|
3:0 Siege - (7:3/3:2 n.V./4:0) |
[Bearbeiten] Spiele um Platz 3 (Best of Two)
ESV Kaufbeuren |
- |
Mannheimer ERC |
|
2:4/4:6 |
Kölner EC |
- |
EV Landshut |
|
3:2 Siege - (5:4/4:6/2:3/4:3/5:0) |
[Bearbeiten] Meisterteam des Kölner EC
Tor: |
Helmut de Raaf, Peter Zankl |
Verteidigung: |
Udo Kießling, Toni Forster, Uwe Krupp, Richard Trojan, Peter Gailer, Werner Kühn, Uli Hiemer |
Sturm: |
Rainer Philipp, Drew Callander, Miroslav Sikora, Cristoph Augsten, Jörg Lautwein, Marcus Kuhl, Holger Meitinger, Gerd Truntschka, Jörg Parschill, Peter Schiller, Guido Lenzen, Rob Tudor |
Trainer: |
Jozef Golonka |
Spielzeiten der höchsten deutschen Eishockeyliga