Claudette Colbert
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Claudette Colbert (* 13. September 1903 in Saint-Mandé,[1] Frankreich; † 30. Juli 1996 in Speightstown, Barbados; eigentlich Emilie Claudette Chauchoin) war eine französisch-US-amerikanische Schauspielerin.
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[Bearbeiten] Karriere
Die Schauspielerin begann ihre Filmkarriere in den New Yorker Astoria Ateliers der Paramount und drehte Anfang der 30er-Jahre häufig die französischsprachigen Versionen von Studioproduktionen, ein damals übliches Verfahren. Insgesamt blieb sie über 15 Jahre dem Studio vertraglich verbunden.
Mit ihrer Rolle in The Smiling Lieutenant neben Maurice Chevalier hatte sie unter der Regie von Ernst Lubitsch einen ersten Erfolg. Sie absolvierte danach in bunter Reihenfolge Auftritte in tränenreichen Melodramen, Komödien und als historische Gestalt in Monumentalfilmen. Cecil B. DeMille setzte sie 1932 als lüsterne Popea neben Charles Laughton und Fredric March in dem Märtyerdrama The Sign of the Cross ein. Der Regisseur war von der Schauspielerin so angetan, dass er sie noch einige weitere Male für seine Filme verpflichtete, besonders spektakulär als Cleopatra in der gleichnamigen Verfilmung von 1934.
In dem selben Jahr hatte Colbert, die bislang ein vielbeschäftigte Darstellerin von mittlerer Popularität war, ihren Durchbruch. Nachdem man ihr bei Columbia Pictures mit $ 50.000,00 das Doppelte ihres bisherigen Gehalts zahlte und ihr eine Beendigung der Dreharbeiten in drei Wochen zugesichert hatte, übernahm sie die Hauptrolle in Frank Capras Komödie Es geschah in einer Nacht, nachdem jede andere etablierte Schauspielerin in Hollywood das Angebot abgelehnt hatte, so Constance Bennett, Miriam Hopkins und Margaret Sullavan. Die männliche Hauptrolle ging an Clark Gable, der von Studiochef Louis B. Mayer persönlich bestraft wurde und von MGM an die damals zweitklassige Columbia Pictures ausgeliehen wurde. Der Streifen entwickelte sich nach mäßigem Start zu einem der größten Erfolge des Jahres. Colbert und Gable gewannen jeweils Oscars als beste Hauptdarsteller.
Colbert drehte später im Jahr bei Universal Pictures das tränenreiche Melodrama um Rassenvorurteile und Mutterliebe Imitation of Life unter der Regie von John M. Stahl, mit dem sie einen weiteren Hit an der Kinokasse hatte. Paramount gab ihr nach der Rückkehr ins Studio eine größere Garderobe und gehaltvolle Rollen in erfolgreichen Komödien wie The Bride Comes Home, The Gilded Lily und Private Worlds, ein Drama über Psychiater mit Charles Boyer, Joel McCrea und Frances Dee, das der Schauspielerin 1935 eine Oscarnominierung einbrachte. Nach The Gilded Lily drehte die Schauspielerin gemeinsam mit Fred MacMurray bis 1949 insgesamt 14 Filme und die beiden rivalisierten mit William Powell und Myrna Loy um den Titel des perfekten Leinwandpaares.
1936 verdiente Colbert bereits $ 306.000,00 und war damit der höchstbezahlte weibliche Filmstar des Landes.
Nach gelegentlichen Ausflügen in dramatische Rollen, so 1937 als der Hexerei angeklagter Puritanerin in Maid of Salem, die vom Publikum nicht so goutiert wurden, konzentrierte sich Colbert auf leichte Komödien. Darunter befanden sich Klassiker wie Bluebeards Eights Wife, Midnight - Enthüllung um Mitternacht, The Palm Beach Story, Practically Yours und Guest Wife. Ihre Karriere erreicht Mitte der Vierziger ihren Höhepunkt. Ihre Gage pro Film betrug $ 250.000,00 und machte sie zu einem der höchstbezahlten Darsteller in Hollywood. Der Streifen So Proudly We Hail präsentierte sie 1943 als Krankenschwester, die fürchterliche Qualen unter den Japanern nach dem Fall von Bataan zu erleiden hatte. Paulette Goddard und Veronica Lake spielten Nebenrollen. Ein Jahr später war sie als langleidende Kriegerfrau in dem Heimatfrontepos Als du Abschied nahmst, einer David O. Selznick Produktion zu sehen, die fast 5,5 Millionen Dollar einspielte. 1946 war der Streifen The Secret Heart erfolgreich, der Colbert als Witwe mit Liebeskummer zeigte. Nach dem Erfolg von The Egg and I, der 1947 in den Verleih kam und für die Nebendarsteller Marjorie Main und Percy Kilby als Ma und Pa Kettle ein eigenes Spin-Off mit etlichen Filmen einbrachte, verlief die Karriere der Schauspielerin jedoch erstaunlich schnell in der Mittelmäßigkeit. 1948 lehnte sie die Hauptrolle in der Verfilmung des Broadwayerfolges State of the Union ab, da das Studio ihr nicht vier Tage im Monat bezahlten Zusatzurlaub geben wollte. Katharine Hepburn übernahm die Rolle. 1950 war sie die erste Wahl für die Rolle in All About Eve, doch sie verstauchte sich bei einem Sturz einen Wirbel und wurde am Ende durch Bette Davis ersetzt.
Die letzten Jahre verbrachte die Schauspielerin in großem Luxus auf der Karibikinsel Barbados, wo sie eine Villa in prachtvoller Lage besaß. Angeblich soll Colberts Intervention bei Präsident Ronald Reagan der Grund für die amerikanische Invasion auf der Nachbarinsel Grenada gewesen sein, als dort Kommunisten das Regiment übernahmen.
Die Schauspielerin war dafür bekannt, nur ihre linke Gesichtshälfte in Profilaufnahmen zu zeigen, was zu teilweise teuren Umbauarbeiten auf den Sets führte. Neben Greta Garbo war Colbert die Schauspielerin, die am rigorosesten auf die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeiten drang: sie drehte niemals nach 17.00 Uhr und drehte keine Nahaufnahmen am Nachmittag.
[Bearbeiten] Filme (Auswahl)
- 1929 Das Loch in der Wand (The Hole in the Wall)
- 1930 Manslaughter
- 1931 Der lächelnde Leutnant (The Smiling Lieutenant)
- 1931 His Woman
- 1932 The Sign of the Cross
- 1932 Make me a Star
- 1932 The Man from Yesterday
- 1934 Es geschah in einer Nacht (It Happened One Night)
- 1934 Imitation of Life
- 1934 Four Frightened People
- 1934 Cleopatra (Cleopatra)
- 1935 She Married Her Boss
- 1935 The Bride Comes Home
- 1935 Private Worlds
- 1935 The Gilded Lily
- 1936 Under Two Flags
- 1937 Maid of Salem
- 1937 I Met Him in Paris
- 1938 Blaubarts achte Frau (Bluebeard's Eighth Wife)
- 1938 Tovarich
- 1939 Zaza
- 1939 Midnight - Enthüllung um Mitternacht - (Midnight)
- 1939 Trommeln am Mohawk (Drums Along the Mohawk)
- 1940 Der Draufgänger (Boom Town)
- 1940 Arise, My Love
- 1941 Eheposse (Skylark)
- 1941 Echo der Jugend (Remember the Day)
- 1942 Atemlos nach Florida (The Palm Beach Story)
- 1943 Mutige Frauen (So Proudly We Hail!)
- 1943 Keine Zeit für Liebe (No Time for Love)
- 1944 Als du Abschied nahmst (Since You Went Away)
- 1944 Sturzflug ins Glück (Practically Yours)
- 1946 Morgen ist die Ewigkeit (Tomorrow Is Forever)
- 1946 Without Reservations
- 1946 Geheimnis des Herzens (The Secret Heart)
- 1947 Das Ei und ich (The Egg and I)
- 1948 Schlingen der Angst (Sleep, My Love)
- 1950 Drei kehrten heim (Three Came Home)
- 1951 Schwester Maria Bonaventura (Thunder on the Hill)
- 1954 Liebe, Frauen und Soldaten (Destinées)
- 1954 Versailles – Könige und Frauen (Si Versailles m'était conté)
- 1955 Des Teufels rechte Hand (Texas Lady)
- 1961 Sein Name war Parrish (Parrish)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Literatur
- William K. Everson: Claudette Colbert. Pyramid Publications, New York 1976, ISBN 0-51503960-8
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Colbert, Claudette |
ALTERNATIVNAMEN | Lily Claudette Chauchoin (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | französsich-US-amerikanische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 13. September 1903 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 30. Juli 1996 |
STERBEORT | Speightstown, Barbados |