Charlotte von Kalb
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Charlotte Sophie Juliane von Kalb, geb. Freiin Marschalk von Ostheim, (* 25. Juli 1761 in Waltershausen im Grabfeld; † 12. Mai 1843 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin.
[Bearbeiten] Leben
Charlotte von Kalb war mit den Dichtern Schiller, Goethe, Hölderlin und Jean Paul befreundet oder bekannt.
Johann Friedrich August Tischbein und der Darmstädter Hofmaler Johann Heinrich Schmidt (1749-1829) haben sie gemalt.
Charlotte von Kalb wurde 1783 mit Heinrich von Kalb vermählt, einem Offizier in pfalz-zweibrückischen Diensten, den sie aber nicht liebte. 1784 lernte sie in Mannheim Friedrich Schiller kennen. Als dieser 1785 Mannheim verlassen musste, war das Verhältnis der beiden bereits zu einer leidenschaftlichen Beziehung gestiegen. 1787 wurde in Weimar sogar eine eheliche Verbindung erwogen, nachdem Schiller ihretwegen von Dresden dorthin gezogen war. 1793/94 wurde Hölderlin durch Schillers Vermittlung Hauslehrer für ihren Sohn in Waltershausen. Danach verehrte sie Jean Paul, der in seinem Roman Titan die Linda nach ihr gestaltete.
1804 verlor Charlotte von Kalb ihr ganzes Vermögen, 1806 erschoss sich ihr Ehemann, später auch ihr ältester Sohn. Auch ihr jüngster Sohn überlebte sie nicht, sondern nur ihre Tochter Edda (1790-1874). Ab 1820 lebte sie ganz erblindet im königlichen Schloss Berlin.
Ihre Grabinschrift auf dem Berliner Dreifaltigkeitskirchhof II an der Bergmannstraße lautet:
- Ich bin auch ein Mensch, sagt der Staub!
Ich bin auch ein Geist, sagt das All!
Charlotte von Kalb hat zu Lebzeiten fast nichts veröffentlicht. Ihre in Berlin diktierten Erinnerungen wurden nach ihrem Tod zunächst handschriftlich unter dem Titel Charlotte verbreitet und 1879 von Emil Palleske neu herausgegeben. Ihre Tochter veröffentlichte weitere Dichtungen und den Roman Cornelia (1851), der viel Persönliches beinhaltet. 1882 erschienen ihre Briefe an Jean Paul und seine Gattin.
[Bearbeiten] Literatur
- Ursula Naumann: Charlotte von Kalb. Eine Lebensgeschichte (1761-1843), Stuttgart 1985 (Metzler)
- Klaus Herrmann: Der Abschied. Eine Erzählung um Schiller und Charlotte von Kalb, Weimar 1955
- Ida Boy-ed: Charlotte von Kalb. Eine psychologische Studie, Jena 1912, Stuttgart 1920
- Johann Ludwig Klarmann: Geschichte der Familie von Kalb, mit besonderer Rücksicht auf Charlotte von Kalb, Erlangen 1902
- Ernst Köpke: Charlotte von Kalb und ihre Beziehungen zu Schiller und Göthe, 1852
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kalb, Charlotte von |
ALTERNATIVNAMEN | Marschalk von Ostheim, Charlotte (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1761 |
GEBURTSORT | Waltershausen |
STERBEDATUM | 12. Mai 1843 |
STERBEORT | Berlin |