Bogutschanystausee
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Bogutschanystausee | |||||||
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Geographische Lage | 58° 42′ 0″ N, 99° 9′ 30″ OKoordinaten: 58° 42′ 0″ N, 99° 9′ 30″ O | ||||||
Daten Bauwerk | |||||||
Bauzeit: | 1970 - 2009 (geplant) | ||||||
Höhe über Gründungssohle: | 79 m | ||||||
Bauwerksvolumen: | 1,612 Mio. m³ | ||||||
Kronenlänge: | 1816 + 774 m | ||||||
Kraftwerksleistung: | 3000 MW | ||||||
Daten Stausee | |||||||
Speicherraum: | 58.200 Mio. m³ |
Der Bogutschanystausee mit seinem Kraftwerk Bogutschanskaja GES ist ein bisher nicht fertig gestelltes Wasserkraftwerksprojekt an der Angara in Russland, Gebiet Krasnojarsk, Sibirien. In den 1990er Jahren wurde der 1970 begonnene Bau aus Geldmangel eingestellt. Ein Weiterbau ist geplant; die Arbeiten sollen schon 2006 wieder aufgenommen werden.
Das Projekt zählt zu den größten Wasserkraft-Projekten Russlands und soll der Versorgung eines Aluminiumwerkes und weiterer Industrie dienen. Das Kraftwerk soll von GidroOGK betrieben werden. In dieser Gesellschaft sollen alle großen Wasserkraftwerke Russlands zusammengefasst werden. Nach Hydro Quebec ist GidroOGK schon jetzt der zweitgrößte Wasserkraftproduzent der Erde. Der Stausee wird vom Inhalt her einer der 20 größten der Erde sein.
Hunderte Arbeiter, die genau wie die Talsperre von ihren Arbeitgebern vergessen und im Stich gelassen wurden, sind nach Einstellung der Bauarbeiten auf die Baustelle zurückgekehrt und bauen auf eigenen Antrieb weiter, um das Bauwerk zu vollenden. Sie leben vom Fischfang und Ackerbau in der Umgebung des Torsos aus Stahl und Beton und arbeiten gemeinsam an der Vollendung des Werkes.
Das Bauwerk besteht aus einer 774 Meter langen Gewichtsstaumauer, kombiniert mit einem 1816 Meter langen Felsschüttdamm. Als Höhe werden neben 79 auch 87 m und als Betonvolumen neben 1,612 auch 3 Millionen m³ angegeben. Für die Kraftwerksleistung findet man auch 4000 Megawatt.
Das Projekt bringt auch einige Nachteile mit sich. Von Gegnern werden genannt: Umsiedlung hunderter Menschen, verschlechterte Wasserqualität, auch schlechteres Grundwasser, zerstörte Fischfanggebiete, schlechte Planung und Ausführung.
Am Angara gibt es noch drei weitere bereits fertige Wasserkraftwerke oberhalb von Bogutschany: Ust-Ilimsk (1977), Bratsk (1964) und Irkutsk (1956). Daneben gibt es noch weitere unvollendete Talsperren-Bauwerke in Russland: zum Beispiel die Bureja-Talsperre am Fluss Bureja, sowie Irganai und Zaramag im Kaukasus. Auch an diesen soll - entgegen Protesten aus der lokalen Umgebung und von Umweltgruppen - weiter gebaut werden.
Siehe auch:
- Liste der größten Talsperren der Erde
- Liste der größten Stauseen der Erde
- Liste der größten Wasserkraftwerke der Erde
- Liste der Talsperren der Welt