Albert Nicholas
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Albert Nicholas (* 27. Mai 1900 New Orleans ; † 3. September 1973 in Basel, Schweiz) war ein US-amerikanischer Jazz-Klarinettist des New Orleans Jazz und zeitweiliger Bandleader.
Nicholas ging bei dem Klarinettisten Lorenzo Tio in die Lehre und spielte schon in jungen Jahren bei King Oliver, Buddy Petit und Manuel Perez. Im Ersten Weltkrieg war er von 1917 bis 1919 bei der Handelsmarine (wie auch Zutty Singleton) und gründete bei Rückkehr nach New Orleans seine eigene Band, in der Barney Bigard und Luis Russell spielten. 1924 ging er zu King Oliver (und seinen „Dixie Syncopators“) nach Chicago. 1926 verließ er ihn und vagabundierte um die Welt. Er spielte u.a. in Shanghai, Kairo („Guido Curti´s Band“) und Alexandria („Benedetti´s Six Crackerjacks“). 1928 war er nach Zwischenstop in Paris wieder in den USA und spielte bis 1933 im Luis Russell-Orchester, wie auch wieder 1937 bis 1939, als dieses das Louis Armstrong-Orchester bildete. Er nahm danach mit Jelly Roll Morton auf (1939) und spielte mit Zutty Singleton und John Kirby. Während des Zweiten Weltkriegs war er gezwungen, seinen Lebensunterhalt als Aufseher bei der New Yorker U-Bahn zu verdienen, bevor er im Dixieland-Revival nach Ende des Krieges wieder Arbeit fand (1945 mit Art Hodes, mit Bunk Johnson und Kid Ory). 1953 folgte er dem Vorbild von Sidney Bechet und ging nach Frankreich, wo er den Rest seiner Karriere blieb. In dieser Zeit ereignete sich folgende nette Geschichte – bei einem seiner seltenen Besuche in New York logierte Albert Nicholas in einem Hotel in Manhattan und da er abends in einem Jazzclub in Harlem auftrat, bestellte er sich ein Taxi. Der dunkelhäutige Fahrer wunderte sich über seinen sehr korrekt gekleideten Fahrgast: „Sir,“ wollte er wissen, „was machen Sie in dieser Gegend, da geht es ziemlich wild zu?“ „Dort ist ein Jazzclub“, kam die Antwort, „ich bin Musiker – ich trete da auf.“ „Toll“, sagte der Fahrer, „und welches Instrument spielen Sie? Vielleicht kenne ich Ihren Namen!“ „Ich bin Albert Nicholas“, sagte Albert Nicholas. „Wahnsinn“, brüllte der Taxifahrer, „mein Vater war Johnny Dodds!!!“ (siehe dort!!!). 1969 hatte er einen Auftritt bei der „Jazz Expo“ in London und am 2.März 1972 eröffnete er mit den "Red Hot Pods" das JAZZLAND in Wien. 1968 liess er sich in Basel (Schweiz) nieder, wo er starb und begraben wurde.
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Personendaten | |
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NAME | Nicholas, Albert |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Jazz-Klarinettist |
GEBURTSDATUM | 27. Mai 1900 |
GEBURTSORT | New Orleans |
STERBEDATUM | 3. September 1973 |
STERBEORT | Bâle, Schweiz |