Adventivfloristik
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Als Adventivfloristik bezeichnet man einen spezifischen Teil der Botanik, die sich mit Adventivpflanzen und Neophyten befasst.
Die Adventivfloristik begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der gezielten Erfassung von bislang unbekannten Arten von Pflanzen, die auffallend häufig an Verkehrs- und Handelsplätzen sowie in der Nähe von Wollkämmereien oder Schuttplätzen auftraten. In einer zweiten Phase, die unter anderem von dem Schweizer Botaniker Augustin Pyramus de Candolle geprägt war, wurden diese Arten systematisiert. Um die Wende ins 20. Jahrhundert prägte der Schweizer Botaniker Albert Thellung entscheidend diesen Zweig der Botanik. Er befasste sich detailliert mit der Rolle des Menschen bei der Einführung und Verbreitung nichteinheimischer Pflanzen (sogenannte Hemerochorie) im Gebiet von Montpellier.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs kam es in den kriegszerstörten Städten Mitteleuropas zu einer Massenausbreitung nichteinheimischer Arten. In ihrer Folge befasste sich der Botaniker Elton mit der Auswirkung biologischer Invasionen und veröffentlichte 1958 in seinem Werk „Ecology of Invasions of Animals and Plants“. Seit der Mitte der 1980er Jahre ist die Anzahl der Veröffentlichungen zu diesem Fachgebiet, das - wenn es auch andere Organismen wie Pilze und Tiere mit einbezieht - als Invasionsbiologie bezeichnet wird, stark angestiegen.
[Bearbeiten] Literatur
- Ingo Kowarik: Biologische Invasionen. Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3924-3